„Konferenz zur Zukunft Europas“:
Bürgerinnen und Bürger gestalten das Europa von morgen – Saarlouis ist dabei!
Am Europatag, dem 9. Mai 2021, wurde die „Zukunftskonferenz“ offiziell gestartet: Es handelt sich um das größte Beteiligungsverfahren, das die Europäische Union seit ihrer Gründung vor 71 Jahren erlebt. Einwohner*innen aller EU-Länder sind aufgefordert, bis zum Frühjahr 2022 Ideen und Themen einzubringen und zu diskutieren, die ihren Alltag in Europa bestimmen und die der Entwicklung neuer politischer Strategien für die EU dienen können.
Hierzu haben das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und der Europäische Rat verschiedene Instrumente geschaffen, die eine Beteiligung ermöglichen:
Unter www.futureu.europa.eu wurde eine mehrsprachige digitale Plattform eingerichtet, welche zweifellos das breiteste Spektrum an Teilnahmemöglichkeiten für alle EU-Bürger*innen bietet: Ideen können online vorgestellt und diskutiert, Veranstaltungen besucht oder ausgerichtet werden.
Bei den vier Europäischen Bürgerforen nehmen 800 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürger*innen, welche die gesellschaftliche und geografische Vielfalt der 27 Mitgliedsstaaten der EU repräsentieren, gemeinsam an einem Beratungsverfahren teil. Themen der Bürgerforen sind u. a. Klimawandel, Umwelt, Gesundheit, soziale Gerechtigkeit, Beschäftigung, Bildung, Migration, Werte und Rechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Die Ergebnisse der Bürgerforen werden in die Plenarversammlung der Konferenz eingebracht.
Darüber hinaus gibt es in jedem EU-Staat eigene nationale, regionale und lokale Beteiligungsformate.
In Frankreich wurden im September 2021 insgesamt 18 regionale Konsultationen mit repräsentativer Bürger*innenbeteiligung durchgeführt, die Ergebnisse im Oktober in einer nationalen Konsultation zusammengeführt. Mit dabei: Josephine Ehm aus Saarlouis. Die 21-Jährige, die derzeit den Bachelor-Studiengang „Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation“ in Saarbrücken und Metz absolviert, wurde vom Europaministerium des Saarlandes für die Konsultation der Nachbarregion Grand Est nominiert, zu der zwei Saarländer*innen eingeladen wurden. Dort traf Josephine auf den französischen Bildungsminister Jean-Michel Blanquer und wurde vom Deutschlandfunk interviewt. Das I-Tüpfelchen der Geschichte: Für die nationale Konferenz in Paris wurden 100 Teilnehmer*innen der Regionalkonferenzen ausgelost, und wieder zählte Josephine dazu! Von ihren Erfahrungen bei den beiden Veranstaltungen und über Josephines Werdegang in den deutsch-französischen sowie europäischen Beziehungen wird VIERZEHN in der nächsten Ausgabe im Mai 2022 berichten. Bis dahin liegen auch die Gesamtergebnisse der „Konferenz zur Zukunft Europas“ vor, die im Rahmen der Französischen EU-Ratspräsidentschaft im Frühjahr 2022 vorgestellt werden.