Am 10. Juli 2016 wurde das Theater am Ring nach einer mehr als dreijährigen Sanierungs- und Umbauphase wiedereröffnet. Nach den Entwürfen des Luxemburger Architekten François Valentiny verwandelte sich das denkmalgeschützte Gebäude aus den 50er Jahren in einen prachtvollen Theaterbau, der schon von weitem an den großen Lettern auf dem Dach erkennbar ist.
Dabei stand es in der Geschichte des Hauses mehrfach nicht gut um seine weitere Existenz. Ende der 50er Jahre wurde das Theater am Ring im Auftrag des Unternehmers Ernst Gill zunächst als Lichtspielhaus, und als die Stadt in die Finanzierung eingestiegen war, als Multifunktionstheater errichtet. 1963 erwarb die Stadt Saarlouis das Gebäude, 1978 erfolgte eine umfangreiche Sanierung. Mitte der 80er Jahre, nachdem es im Dachgarten zu einem großen Brand kam, musste erneut in die Sanierung investiert werden. In den neunziger Jahren wurde der Theatersaal auf den neusten Stand gebracht. Er erhielt einen neuen Bodenbelag und die orangefarbenen Stühle, die auch heute noch den Saal zieren.
1998 dachte man aufgrund der schlechten Bausubstanz über einen Abriss nach, besann sich schließlich und investierte erneut in Beton und Fenster. Anfang des neuen Jahrtausends entschloss sich die Stadt zum Verkauf, der letzten Endes aber scheiterte. Zwischenzeitlich gab es keinen Theaterbetrieb. In 2005 kam wieder kulturelles Leben ins Haus. Drei Jahre später fiel die Entscheidung, das Haus nach den Entwürfen des Stararchitekten François Valentiny umzubauen. Er hat mit Respekt vor der vorhandenen Bausubstanz ein herausragendes und bedeutendes Gebäude geschaffen, welches künftig das Gesicht der Stadt prägen wird. Unterstützt wurde er dabei von den Saarlouiser Architekten Fery und Hollenbach sowie städtischen Architekten und Ingenieuren, die sich in hohem Maße für dieses Bauprojekt engagiert haben.
Zum Weiterlesen:
Das Buch „Saarlouis – Sarrelouis. Theater am Ring“ wirft auf rund 175 Seiten einen ebenso spannenden wie fundierten Blick auf die Geschichte des Theaters am Ring. Entstanden ist das Buch als Gemeinschaftswerk des Instituts für aktuelle Kunst, der Valentiny-Foundation und der Stadt Saarlouis, in den Beiträgen geht es um Bau- und Sanierungsgeschichte, um Aspekte der Architektur, der Denkmalpflege und des gesellschaftlichen Lebens, um Vergangenheit und Zukunft des Theaters. Neben dem deutschen Original sind die Texte auch auf Französisch enthalten.
Erhältlich ist die Publikation zum Preis von 25 Euro im Buchhandel sowie über das Institut für aktuelle Kunst. Gefördert wurde das Buch durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, das Ministerium für Bildung und Kultur, durch die Kreissparkasse Saarlouis sowie durch die Stiftung für Kultur und Umwelt der Kreissparkasse Saarlouis.