Ausstellung zur Reichspogromnacht bis 29.12.2024 im Städtischen Museum zu sehen
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Von 1680 bis heute: Ein kurzer Überblick über die Geschichte der Kreisstadt Saarlouis
1. Schlaglichter der Stadtgeschichte
2. Bedeutende historische Persönlichkeiten
3. Ehrenbürger
4. Samuel Yeboah
1679:
- Friede von Nimwegen, Ablehnung des Vertrages durch den Herzog von Lothringen, Lothringen bleibt französisch besetzt
- Erkundungsreise von Offizier und Ingenieur Thomas de Choisy
- Brief von Choisy an den französischen Kriegsminister Louvois mit dem Vorschlag zum Bau einer neuen Festung in der Talweitung bei Fraulautern
- Mitteilung von Louvois an Festungsbaumeister Vauban, dass sich der König zum Bau einer Festung an dem von Choisy vorgeschlagenen Platz entschieden habe
1680:
- Bericht in der „Gazette de France“, dass der neue Ort an der Saar in der Nähe von Wallerfangen den Namen „Sarre-Louis“ tragen soll
- Vauban besichtigt das Gelände und erstellt das „Project instructif de la fortification de Sarre-Louis“, das auf den Vorschlägen und Entwürfen von Thomas de Choisy beruht
- 5.August: „Offizielle“ Grundsteinlegung für die Stadt und Festung Sarre-Louis
1683:
- Besuch des „Sonnenkönigs“ Ludwigs XIV. an der Baustelle der Festung,
- Verleihung des Stadtwappens (ältestes kommunales Wappen im Saarland)
1793:
- Umbenennung der Stadt in der Französischen Revolution in Sarre-Libre (Freie Saar)
- (In Napoleonischer Zeit wird wieder der Name „Sarre-Louis“ verwendet)
1815:
- 1.Dezember: Übergabe der Festung an Preußen nach den Bestimmungen des 2. Pariser Friedens, (aus „Sarre-Louis“ wird „Saarlouis“)
1889
- Aufhebung der Festung Saarlouis, Beginn der Entfestigung
1907:
- Vereinigung der Stadt Saarlouis mit Roden
1936:
- Aus der Stadt Saarlouis (Saarlouis und Roden) und den Gemeinden Fraulautern, Lisdorf, Pikard (Picard) und Schönbruch (Beaumarais) wird die Stadt „Saarlautern“ gebildet.
1945:
- Weitgehende Zerstörung der Stadtteile Saarlouis, Roden und Fraulautern in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges
Rückbenennung in Saarlouis
1969:
- Begründung der Städtepartnerschaft zwischen Saarlouis und dem französischen Saint-Nazaire am Atlantik
1970:
- Eröffnung eines Werkes des Automobilherstellers Ford auf dem Röderberg im Stadtteil Roden
- Eingemeindung der Gemeinde Neuforweiler (nach einer Bürgerbefragung im Jahr 1969)
1972:
- Aus dem Wohngebiet Steinrausch wird durch Beschluss des Stadtrates ein eigener Stadtteil
1986:
- Erste deutsch-deutsche Städtepartnerschaft mit Eisenhüttenstadt in Brandenburg
Mehr Informationen zu den acht Stadtteilen finden Sie hier:
- Verlinkung zu den einzelnen Stadtteilen
Saarlouis, die Festungsstadt:
- Verlinkung Festungsstadt
Immer einen Besuch wert ist unser Städtisches Museum mit vielen interessanten Exponaten zur Historie unserer Stadt!
- Verlinkung Städtisches Museum
Weiterführende Literatur:
- Hans Jörg Schu: Chronik der Stadt Saarlouis
- Ludwig Karl Balzer: Das königliche Sechseck
- Henz & Enzweiler (Hrsg.): Saarlouis. Stadt und Stern
1679:
- Friede von Nimwegen, Ablehnung des Vertrages durch den Herzog von Lothringen, Lothringen bleibt französisch besetzt
- Erkundungsreise von Offizier und Ingenieur Thomas de Choisy
- Brief von Choisy an den französischen Kriegsminister Louvois mit dem Vorschlag zum Bau einer neuen Festung in der Talweitung bei Fraulautern
- Mitteilung von Louvois an Festungsbaumeister Vauban, dass sich der König zum Bau einer Festung an dem von Choisy vorgeschlagenen Platz entschieden habe
1680:
- Bericht in der „Gazette de France“, dass der neue Ort an der Saar in der Nähe von Wallerfangen den Namen „Sarre-Louis“ tragen soll
- Vauban besichtigt das Gelände und erstellt das „Project instructif de la fortification de Sarre-Louis“, das auf den Vorschlägen und Entwürfen von Thomas de Choisy beruht
- 5.August: „Offizielle“ Grundsteinlegung für die Stadt und Festung Sarre-Louis
1683:
- Besuch des „Sonnenkönigs“ Ludwigs XIV. an der Baustelle der Festung,
- Verleihung des Stadtwappens (ältestes kommunales Wappen im Saarland)
1793:
- Umbenennung der Stadt in der Französischen Revolution in Sarre-Libre (Freie Saar)
- (In Napoleonischer Zeit wird wieder der Name „Sarre-Louis“ verwendet)
1815:
- 1.Dezember: Übergabe der Festung an Preußen nach den Bestimmungen des 2. Pariser Friedens, (aus „Sarre-Louis“ wird „Saarlouis“)
1889
- Aufhebung der Festung Saarlouis, Beginn der Entfestigung
1907:
- Vereinigung der Stadt Saarlouis mit Roden
1936:
- Aus der Stadt Saarlouis (Saarlouis und Roden) und den Gemeinden Fraulautern, Lisdorf, Pikard (Picard) und Schönbruch (Beaumarais) wird die Stadt „Saarlautern“ gebildet.
1945:
- Weitgehende Zerstörung der Stadtteile Saarlouis, Roden und Fraulautern in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges
Rückbenennung in Saarlouis
1969:
- Begründung der Städtepartnerschaft zwischen Saarlouis und dem französischen Saint-Nazaire am Atlantik
1970:
- Eröffnung eines Werkes des Automobilherstellers Ford auf dem Röderberg im Stadtteil Roden
- Eingemeindung der Gemeinde Neuforweiler (nach einer Bürgerbefragung im Jahr 1969)
1972:
- Aus dem Wohngebiet Steinrausch wird durch Beschluss des Stadtrates ein eigener Stadtteil
1986:
- Erste deutsch-deutsche Städtepartnerschaft mit Eisenhüttenstadt in Brandenburg
Mehr Informationen zu den acht Stadtteilen finden Sie hier:
- Verlinkung zu den einzelnen Stadtteilen
Saarlouis, die Festungsstadt:
- Verlinkung Festungsstadt
Immer einen Besuch wert ist unser Städtisches Museum mit vielen interessanten Exponaten zur Historie unserer Stadt!
- Verlinkung Städtisches Museum
Weiterführende Literatur:
- Hans Jörg Schu: Chronik der Stadt Saarlouis
- Ludwig Karl Balzer: Das königliche Sechseck
- Henz & Enzweiler (Hrsg.): Saarlouis. Stadt und Stern
Ludwig XIV.
König von Frankreich - Gründer und Namensgeber der Stadt Saarlouis
*05. Sept. 1638 in Saint Germain en Laye
+ 01. Sept. 1715 in Versailles
Beiname: Sonnenkönig
Gründer und Namensgeber der Stadt Saarlouis (Sarre-Louis)
französischer König ab 1643 (bis 1661 unter der Regentschaft der Königinmutter Anna von Österreich)
Bereits im Alter von fünf Jahren wird Ludwig XIV. König von Frankreich. Seine Mutter, Königin Anna von Österreich, überträgt als Regentin die Leitung der Regierungsgeschäfte auf einen Regentschaftsrat unter der Leitung Mazarins. Nach dem Tod Mazarins 1661 beginnt die Selbstregierung Ludwig XIV. Unter seiner Führung erreichte Frankreich einen Höhepunkt seiner Macht und seines weltpolitischen Einflusses. Ludwig XIV. verkörpert zugleich den Höhepunkt des Absolutismus. Die Staatsführung des "Sonnenkönigs" ("Roi Soleil") war geprägt durch eine starke Zentralregierung mit jeweils 3 oder 4 Ministern, durch eine Konzentration der Verwaltung und durch eine deutliche Steigerung der materiellen Mittel des Staates in Verbindung mit einer merkantilistischen Wirtschaftspolitik.
Außenpolitisch standen für Ludwig XIV. zwei Ziele im Vordergrund: die Schwächung der Habsburger im Deutschen Reich und in Spanien und die sogenannte Reunionspolitik. Ziel dieser Reunionspolitik war eine territoriale Ausweitung Frankreichs, insbesondere in Richtung Osten. Begründet wurde diese Politik mit verschiedenen historischen Gebietsansprüchen. Auch wenn Ludwig XIV. über die stärkste Militärmacht Europas verfügte, war der Erfolg der Expansionspolitik von der Einigkeit der anderen europäischen Mächte mit abhängig. Die zunehmenden Expansionsbestrebungen forderten auch zunehmend den Widerstand der europäischen Mächte heraus, so dass auch seine Bestrebungen auf den spanischen Thron durch die Niederlage im spanischen Erbfolgekrieg scheiterten.
Ludwig XIV. erreichte zwar einen Teil seiner dynastischen Ziele, stand jedoch vor dem Staatsbankrott. Die Überspannung der finanziellen und militärischen Mittel leitete bereits in der Amtszeit des Sonnenkönigs den Niedergang der absolutistischen Monarchie ein.
Die Gründung der Stadt und Festung Saarlouis, die auch den Namen des Sonnenkönigs trägt, geht auf die Reunionspolitik Ludwigs XIV. zurück. 1670 hatte Frankreich das Herzogtum Lothringen besetzt. Der Friedensschluss von Nijmwegen 1679 ermöglichte es Frankreich schließlich, Lothringen weiterhin besetzt zu halten. Zur Sicherung der gewonnenen Position sollte im Bereich der mittleren Saar ein befestigter Platz errichtet werden. Nachdem noch im Herbst des Jahres 1679 der Bau einer neuen Festung beschlossen wurde, berichtete die Gazette de France am 20. Januar 1680, dass der neue Ort den Namen "Sarre-Louis" tragen solle.
Ludwig XIV. gab aber der Stadt nicht nur "seinen" Namen. Im Sommer 1683 besuchte er die Baustelle der Stadt und Festung Sarre-Louis. Bei diesem Anlass verlieh der Sonnenkönig der Stadt ein Wappen, das mit den darin enthaltenen drei bourbonischen Lilien und der Sonne eindeutig die persönliche Bindung Ludwigs XIV. an die Stadt ausdrücken soll. Dieses Wappen wird bis heute von der Stadt geführt.
Autor/in: Benedikt Loew
Michel Ney
* 10. Januar 1769 in Saarlouis
+ 07. Dezember 1815 in Paris (Hinrichtung)
Herzog von Elchingen, Fürst von der Moskwa, Pair de France
Marschall in der französischen Armee
Napoleon nannte ihn "le brave des braves", der "Tapferste der Tapferen"
Am 6.Dezember 1788 trat Michel Ney in das Husarenregiment "Colonel Général" in Metz ein. Der Ruf nach "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" der Revolution von 1789 ermöglichte dem Sohn eines Böttchers neben dem militärischen Talent, der persönlichen Tapferkeit und dem vorbildlichen Einsatz im Gefecht eine steile Karriere in der französischen Rheinarmee.
Er zeichnete sich aus in allen Schlachten, an denen er teilnahm, so bei Ulm, Jena, Magdeburg, Eylau, Friedland. In Spanien wahrte er seinen glänzenden Ruf. Vor allem aber sein mutiger Einsatz in der Schlacht an der Moskwa, wo Kaiser Napoleon ihn den "Tapfersten der Tapferen" nannte, sowie seine innere Größe und Standhaftigkeit als Führer der Nachhut der "Großen Armee" während des Rückzugs nach dem verlorenen Russlandfeldzug ließen seinen Stern umso heller erstrahlen, je mehr der Ruhm des Kaisers verblasste. Der "Unermüdliche", der "Rote Löwe", wie seine Soldaten ihn bewundernd nannten, verstand es, die Reste der geschlagenen, vom Hunger geschwächten, von Verzweiflung getriebenen einst so glänzenden Armee immer wieder frischen Mut zu verleihen und so aus der Katastrophe herauszuführen.
Lützen und Bautzen sahen ihn als Sieger, bei Dresden und Leipzig focht er in vorderster Front. Nach den Rückzugsgefechten in Frankreich war er es, der als Sprecher der Marschälle und Generäle Napoleons Abdankung erzwang.
Der von Elba zurückgekehrte Kaiser, den zu verhaften und nach Paris zurückzubringen Ney König Ludwig XVIII. versprochen hatte, riss ihn mit in den Abgrund. Der Marschall brach sein Wort, unterstellte sich von neuem Napoleon und verlor endlich mit diesem die entscheidende Schlacht von Waterloo.
Wegen Hochverrats verurteilte ihn die Pairskammer am 6. Dezember 1815 zum Tode durch Erschießen. Das Urteil wurde am darauffolgenden Morgen vollstreckt, und auf dem Friedhof "Père Lachaise" fand der "tragische Held", wie ihn Karl Balzer nannte, die letzte Ruhe.
Seine im selben Jahr preußisch gewordene Vaterstadt ehrte ihn, der ihr Zeit seines Lebens verbunden geblieben war, mit dem Einverständnis der königlich-preußischen Behörden 1829 durch das Anbringen einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus. Diese Geste blieb in Frankreich nicht ohne Nachhall, nach über Jahre hinweg geführten Auseinandersetzungen erwirkte dort die öffentliche Meinung endlich die Wiederherstellung der Ehre Michel Neys. In einem Brief vom 10. November 1829 an den damaligen Bürgermeister der Stadt Saarlouis, Jacques Klein, bedankte sich Felix-Napoleon Ney, der älteste Sohn des Marschalls und Erbe des Fürstentitels:"...Die spontanen Bekundungen der Anerkennung seiner Landsleute sind der schönste Lohn für einen Bürger. Glücklich zu preisen der, der ihrer würdig ist. Ehre der Stadt, die sie auf so einfache und anrührende Art ausgedrückt hat. ..."
Seit den "Französischen Tagen an der Saar" im Jahre 1946 ziert das monumentale Standbild Michel Neys die preußische Kasematte auf dem "Halben Mond", der Vauban-Insel.
Autor/in: Lothar Fontaine
Sébastien le Prestre de Vauban
Baumeister der Stadt und Festung Saarlouis
* Mai 1633 in Saint-Léger (=Saint-Léger-Vauban)
+ 30. März 1707 in Paris
Ingenieur und berühmtester Festungsbaumeister seiner Zeit
Sébastien le Prestre de Vauban gilt bis heute als größter Festungsbaumeister seiner Zeit. Vauban, der aus einer in bescheidenen Verhältnissen lebenden Adelsfamilie stammte, diente zunächst in der spanischen Armee. 1653 trat er in den Dienst der französischen Armee, in der er bis zum Marschall von Frankreich (1703) und zum Generalkommissar für das Festungswesen (1678) aufsteigen sollte. Bereits 1662 übernahm Vauban die Arbeiten und Aufgaben des Generalkommissars für das Festungswesen für seinen dienstunfähigen Vorgänger Clervilles. Die erste Festung, die unter seiner Anleitung gebaut wurde war 1662 Dünkirchen. In den folgenden Jahren folgte der Ausbau von mehr als 300 Festungsanlagen, darunter 33 Neubauten. Einer dieser Neubauten war auch die Stadt und Festung Saarlouis. Nachdem die Vorschläge und Entwürfe Thomas de Choisys die Zustimmung Vaubans erhielten, wurde der Bau der neuen Festung beschlossen. Ende Januar 1680 inspizierte Vauban das von Choisy vorgeschlagene Gelände und erarbeitete in Wallerfangen das "Projet instructif de la fortification de Sarre-Louis", welches auf den 08. Februar 1680 datiert ist. In den folgenden Jahren kam Vauban mehrmals nach Saarlouis um den Fortgang der Arbeiten und den Zustand der Festung zu inspizieren. Hierbei wurden verschiedene Verbesserungen und Veränderungen angeordnet, so zum Beispiel der Neubau der Schleusenbrücke und die Anlegung der Schleusenkontregarde (heute Vauban-Insel). Neben seiner Arbeit als Festungsbaumeister machte sich Vauban aber auch auf anderen Gebieten einen Namen. So leitete er zum Beispiel erfolgreich die Belagerung und Einnahme verschiedener Grenzfestungen in den spanischen Niederlanden. Vauban, der sich seine umfangreiche Kenntnisse im Wesentlichen als Autodidakt angeeignet hatte, verfasste neben seinen militärwissenschaftlichen und mathematisch-technischen Schriften, auch verschiedene Veröffentlichungen in den Bereichen der Ökonomie, der Politik und der Sozialwissenschaften. Seine empirischen Arbeiten stützten sich dabei auf umfangreiche statistische Untersuchungen. Sein weitreichendes und kritisches Interesse an den verschiedenen Bereichen der Politik und an den sozialen Verhältnissen brachte Vauban aber auch in Konflikt mit den Vertretern des Adels und des Klerus. So wurde eine seiner Schriften über Steuererhebung, -belastung und -verteilung 1706 verboten und verbrannt.
Wie wichtig es für Vauban war, sich mit verschiedenen Aspekten der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Politik zu beschäftigen und sich kritisch damit auseinander zu setzen, wird auch an einem seiner bekanntesten Aussprüche deutlich: "Ein Soldat, der nur seinen Degen kennt, ist zu nichts Großem fähig"
Vaubanstraße (Innenstadt)
Autor/in: Benedikt Loew
Thomas de Choisy
* 1632
+ 20. Februar 1710 in Saarlouis
Marquis de Moigneville, Festungsbauingenieur
machte den Standortvorschlag und fertigte erste Pläne für die Stadt und Festung Saarlouis
Thomas de Choisy, Marquis de Moigneville, Offizier, Festungsbaumeister und zu diesem Zeitpunkt Gouverneur der Festung Thionville, wurde im Jahr 1679 zu einer Inspektionsreise an die Saar entsandt. Seine Aufgabe lag darin, vorhandene befestigte Plätze dahingehend zu untersuchen, ob sie für eine Renovierung geeignet waren, oder, falls dies nicht der Fall sein sollte, einen Platz für einen Festungsneubau ausfindig zu machen. Thomas de Choisy reichte nach seinen Untersuchungen den Vorschlag ein, im Bereich der Talaue zwischen Wallerfangen und Fraulautern eine neue Festung zu errichten. Zusammen mit diesem Vorschlag reichte er zugleich erste Entwürfe für diese neue Festung ein.
Der Vorschlag und die Entwürfe fanden im Wesentlichen die Zustimmung von Vauban, der lediglich verschiedene kleinere Ergänzungen und Änderungen vornahm. Der Bau der Festung begann 1680. Choisy leitete und überwachte den größten Teil der Bauarbeiten an der neuen Festung Saarlouis und wurde auch ihr erster Gouverneur. Diese Aufgabe erfüllte er bis zu seinem Tod im Jahr 1710.
Der Volksmund erzählt sich heute, dass es die "Liebe" zu "seiner" Stadt war, die ihn dazu veranlasste, einen ungewöhnlichen Wunsch in seinem Testament festzuschreiben. In seinem letzten Willen verfügte Thomas de Choisy nämlich, dass sein Herz in Saarlouis bleiben sollte. Sein Herz wurde dementsprechend in der Kirche St. Ludwig beigesetzt, während sein Leichnam nach Mogneville (Dep. Meuse) überführt wurde, und dort in der Familiengruft beigesetzt wurde. Sein Herz blieb aber in "seiner" Stadt, an der auch sein Herz hing.
Ursprünglich war die Bleikapsel mit dem Herz hinter einem Epitaph, das Choisy betend in vollem Kriegsornat darstellte, beigesetzt. Dieses blieb nicht bis heute erhalten. Seit dem Neubau des Kirchenschiffes ruht das Herz hinter einer Gedenkplatte im Chorraum der Kirche.
Choisyring (Innenstadt)
Autor/in: Benedikt Loew
Fluxus, Saarlouiser Wassergeist und Comicheld
Als Sohn des Flussgottes Saravus ist er einer der Herrscher über Saar, zuständig etwa für den Abschnitt zwischen Bist und Prims. Fluxus erinnert sich auf nächtlichen Streifzügen durch das Museum an unterschiedlichste historische Ereignisse. Erinnerungen die er gerne mit uns teilt. Wie bekanntermaßen alle Geister kann Fluxus schweben, sich unsichtbar machen oder auch durch Wände gehen. Wobei aber gerade das Letztere durchaus immer ziemlich stark kribbelt und sein größtes Problem auf seinen Erkundungen noch verstärkt. Außerhalb seines eigentlichen Elementes verliert er nämlich ständig Wasser, so dass er recht bald wieder dorthin zurückzukehren oder sich auffrischen muss. Ein Umstand, der unseren neugierigen Protagonisten aber nicht davon abhält immer wieder auf Streifzüge zu gehen, weder in der Vergangenheit, noch heute.
Hier finden Sie die Fluxus-Comics, erdacht und umgesetzt von Benedikt Loew und Bernd Kissel:
Ludwig XIV.
König von Frankreich - Gründer und Namensgeber der Stadt Saarlouis
*05. Sept. 1638 in Saint Germain en Laye
+ 01. Sept. 1715 in Versailles
Beiname: Sonnenkönig
Gründer und Namensgeber der Stadt Saarlouis (Sarre-Louis)
französischer König ab 1643 (bis 1661 unter der Regentschaft der Königinmutter Anna von Österreich)
Bereits im Alter von fünf Jahren wird Ludwig XIV. König von Frankreich. Seine Mutter, Königin Anna von Österreich, überträgt als Regentin die Leitung der Regierungsgeschäfte auf einen Regentschaftsrat unter der Leitung Mazarins. Nach dem Tod Mazarins 1661 beginnt die Selbstregierung Ludwig XIV. Unter seiner Führung erreichte Frankreich einen Höhepunkt seiner Macht und seines weltpolitischen Einflusses. Ludwig XIV. verkörpert zugleich den Höhepunkt des Absolutismus. Die Staatsführung des "Sonnenkönigs" ("Roi Soleil") war geprägt durch eine starke Zentralregierung mit jeweils 3 oder 4 Ministern, durch eine Konzentration der Verwaltung und durch eine deutliche Steigerung der materiellen Mittel des Staates in Verbindung mit einer merkantilistischen Wirtschaftspolitik.
Außenpolitisch standen für Ludwig XIV. zwei Ziele im Vordergrund: die Schwächung der Habsburger im Deutschen Reich und in Spanien und die sogenannte Reunionspolitik. Ziel dieser Reunionspolitik war eine territoriale Ausweitung Frankreichs, insbesondere in Richtung Osten. Begründet wurde diese Politik mit verschiedenen historischen Gebietsansprüchen. Auch wenn Ludwig XIV. über die stärkste Militärmacht Europas verfügte, war der Erfolg der Expansionspolitik von der Einigkeit der anderen europäischen Mächte mit abhängig. Die zunehmenden Expansionsbestrebungen forderten auch zunehmend den Widerstand der europäischen Mächte heraus, so dass auch seine Bestrebungen auf den spanischen Thron durch die Niederlage im spanischen Erbfolgekrieg scheiterten.
Ludwig XIV. erreichte zwar einen Teil seiner dynastischen Ziele, stand jedoch vor dem Staatsbankrott. Die Überspannung der finanziellen und militärischen Mittel leitete bereits in der Amtszeit des Sonnenkönigs den Niedergang der absolutistischen Monarchie ein.
Die Gründung der Stadt und Festung Saarlouis, die auch den Namen des Sonnenkönigs trägt, geht auf die Reunionspolitik Ludwigs XIV. zurück. 1670 hatte Frankreich das Herzogtum Lothringen besetzt. Der Friedensschluss von Nijmwegen 1679 ermöglichte es Frankreich schließlich, Lothringen weiterhin besetzt zu halten. Zur Sicherung der gewonnenen Position sollte im Bereich der mittleren Saar ein befestigter Platz errichtet werden. Nachdem noch im Herbst des Jahres 1679 der Bau einer neuen Festung beschlossen wurde, berichtete die Gazette de France am 20. Januar 1680, dass der neue Ort den Namen "Sarre-Louis" tragen solle.
Ludwig XIV. gab aber der Stadt nicht nur "seinen" Namen. Im Sommer 1683 besuchte er die Baustelle der Stadt und Festung Sarre-Louis. Bei diesem Anlass verlieh der Sonnenkönig der Stadt ein Wappen, das mit den darin enthaltenen drei bourbonischen Lilien und der Sonne eindeutig die persönliche Bindung Ludwigs XIV. an die Stadt ausdrücken soll. Dieses Wappen wird bis heute von der Stadt geführt.
Autor/in: Benedikt Loew
Michel Ney
* 10. Januar 1769 in Saarlouis
+ 07. Dezember 1815 in Paris (Hinrichtung)
Herzog von Elchingen, Fürst von der Moskwa, Pair de France
Marschall in der französischen Armee
Napoleon nannte ihn "le brave des braves", der "Tapferste der Tapferen"
Am 6.Dezember 1788 trat Michel Ney in das Husarenregiment "Colonel Général" in Metz ein. Der Ruf nach "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" der Revolution von 1789 ermöglichte dem Sohn eines Böttchers neben dem militärischen Talent, der persönlichen Tapferkeit und dem vorbildlichen Einsatz im Gefecht eine steile Karriere in der französischen Rheinarmee.
Er zeichnete sich aus in allen Schlachten, an denen er teilnahm, so bei Ulm, Jena, Magdeburg, Eylau, Friedland. In Spanien wahrte er seinen glänzenden Ruf. Vor allem aber sein mutiger Einsatz in der Schlacht an der Moskwa, wo Kaiser Napoleon ihn den "Tapfersten der Tapferen" nannte, sowie seine innere Größe und Standhaftigkeit als Führer der Nachhut der "Großen Armee" während des Rückzugs nach dem verlorenen Russlandfeldzug ließen seinen Stern umso heller erstrahlen, je mehr der Ruhm des Kaisers verblasste. Der "Unermüdliche", der "Rote Löwe", wie seine Soldaten ihn bewundernd nannten, verstand es, die Reste der geschlagenen, vom Hunger geschwächten, von Verzweiflung getriebenen einst so glänzenden Armee immer wieder frischen Mut zu verleihen und so aus der Katastrophe herauszuführen.
Lützen und Bautzen sahen ihn als Sieger, bei Dresden und Leipzig focht er in vorderster Front. Nach den Rückzugsgefechten in Frankreich war er es, der als Sprecher der Marschälle und Generäle Napoleons Abdankung erzwang.
Der von Elba zurückgekehrte Kaiser, den zu verhaften und nach Paris zurückzubringen Ney König Ludwig XVIII. versprochen hatte, riss ihn mit in den Abgrund. Der Marschall brach sein Wort, unterstellte sich von neuem Napoleon und verlor endlich mit diesem die entscheidende Schlacht von Waterloo.
Wegen Hochverrats verurteilte ihn die Pairskammer am 6. Dezember 1815 zum Tode durch Erschießen. Das Urteil wurde am darauffolgenden Morgen vollstreckt, und auf dem Friedhof "Père Lachaise" fand der "tragische Held", wie ihn Karl Balzer nannte, die letzte Ruhe.
Seine im selben Jahr preußisch gewordene Vaterstadt ehrte ihn, der ihr Zeit seines Lebens verbunden geblieben war, mit dem Einverständnis der königlich-preußischen Behörden 1829 durch das Anbringen einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus. Diese Geste blieb in Frankreich nicht ohne Nachhall, nach über Jahre hinweg geführten Auseinandersetzungen erwirkte dort die öffentliche Meinung endlich die Wiederherstellung der Ehre Michel Neys. In einem Brief vom 10. November 1829 an den damaligen Bürgermeister der Stadt Saarlouis, Jacques Klein, bedankte sich Felix-Napoleon Ney, der älteste Sohn des Marschalls und Erbe des Fürstentitels:"...Die spontanen Bekundungen der Anerkennung seiner Landsleute sind der schönste Lohn für einen Bürger. Glücklich zu preisen der, der ihrer würdig ist. Ehre der Stadt, die sie auf so einfache und anrührende Art ausgedrückt hat. ..."
Seit den "Französischen Tagen an der Saar" im Jahre 1946 ziert das monumentale Standbild Michel Neys die preußische Kasematte auf dem "Halben Mond", der Vauban-Insel.
Autor/in: Lothar Fontaine
Sébastien le Prestre de Vauban
Baumeister der Stadt und Festung Saarlouis
* Mai 1633 in Saint-Léger (=Saint-Léger-Vauban)
+ 30. März 1707 in Paris
Ingenieur und berühmtester Festungsbaumeister seiner Zeit
Sébastien le Prestre de Vauban gilt bis heute als größter Festungsbaumeister seiner Zeit. Vauban, der aus einer in bescheidenen Verhältnissen lebenden Adelsfamilie stammte, diente zunächst in der spanischen Armee. 1653 trat er in den Dienst der französischen Armee, in der er bis zum Marschall von Frankreich (1703) und zum Generalkommissar für das Festungswesen (1678) aufsteigen sollte. Bereits 1662 übernahm Vauban die Arbeiten und Aufgaben des Generalkommissars für das Festungswesen für seinen dienstunfähigen Vorgänger Clervilles. Die erste Festung, die unter seiner Anleitung gebaut wurde war 1662 Dünkirchen. In den folgenden Jahren folgte der Ausbau von mehr als 300 Festungsanlagen, darunter 33 Neubauten. Einer dieser Neubauten war auch die Stadt und Festung Saarlouis. Nachdem die Vorschläge und Entwürfe Thomas de Choisys die Zustimmung Vaubans erhielten, wurde der Bau der neuen Festung beschlossen. Ende Januar 1680 inspizierte Vauban das von Choisy vorgeschlagene Gelände und erarbeitete in Wallerfangen das "Projet instructif de la fortification de Sarre-Louis", welches auf den 08. Februar 1680 datiert ist. In den folgenden Jahren kam Vauban mehrmals nach Saarlouis um den Fortgang der Arbeiten und den Zustand der Festung zu inspizieren. Hierbei wurden verschiedene Verbesserungen und Veränderungen angeordnet, so zum Beispiel der Neubau der Schleusenbrücke und die Anlegung der Schleusenkontregarde (heute Vauban-Insel). Neben seiner Arbeit als Festungsbaumeister machte sich Vauban aber auch auf anderen Gebieten einen Namen. So leitete er zum Beispiel erfolgreich die Belagerung und Einnahme verschiedener Grenzfestungen in den spanischen Niederlanden. Vauban, der sich seine umfangreiche Kenntnisse im Wesentlichen als Autodidakt angeeignet hatte, verfasste neben seinen militärwissenschaftlichen und mathematisch-technischen Schriften, auch verschiedene Veröffentlichungen in den Bereichen der Ökonomie, der Politik und der Sozialwissenschaften. Seine empirischen Arbeiten stützten sich dabei auf umfangreiche statistische Untersuchungen. Sein weitreichendes und kritisches Interesse an den verschiedenen Bereichen der Politik und an den sozialen Verhältnissen brachte Vauban aber auch in Konflikt mit den Vertretern des Adels und des Klerus. So wurde eine seiner Schriften über Steuererhebung, -belastung und -verteilung 1706 verboten und verbrannt.
Wie wichtig es für Vauban war, sich mit verschiedenen Aspekten der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Politik zu beschäftigen und sich kritisch damit auseinander zu setzen, wird auch an einem seiner bekanntesten Aussprüche deutlich: "Ein Soldat, der nur seinen Degen kennt, ist zu nichts Großem fähig"
Vaubanstraße (Innenstadt)
Autor/in: Benedikt Loew
Thomas de Choisy
* 1632
+ 20. Februar 1710 in Saarlouis
Marquis de Moigneville, Festungsbauingenieur
machte den Standortvorschlag und fertigte erste Pläne für die Stadt und Festung Saarlouis
Thomas de Choisy, Marquis de Moigneville, Offizier, Festungsbaumeister und zu diesem Zeitpunkt Gouverneur der Festung Thionville, wurde im Jahr 1679 zu einer Inspektionsreise an die Saar entsandt. Seine Aufgabe lag darin, vorhandene befestigte Plätze dahingehend zu untersuchen, ob sie für eine Renovierung geeignet waren, oder, falls dies nicht der Fall sein sollte, einen Platz für einen Festungsneubau ausfindig zu machen. Thomas de Choisy reichte nach seinen Untersuchungen den Vorschlag ein, im Bereich der Talaue zwischen Wallerfangen und Fraulautern eine neue Festung zu errichten. Zusammen mit diesem Vorschlag reichte er zugleich erste Entwürfe für diese neue Festung ein.
Der Vorschlag und die Entwürfe fanden im Wesentlichen die Zustimmung von Vauban, der lediglich verschiedene kleinere Ergänzungen und Änderungen vornahm. Der Bau der Festung begann 1680. Choisy leitete und überwachte den größten Teil der Bauarbeiten an der neuen Festung Saarlouis und wurde auch ihr erster Gouverneur. Diese Aufgabe erfüllte er bis zu seinem Tod im Jahr 1710.
Der Volksmund erzählt sich heute, dass es die "Liebe" zu "seiner" Stadt war, die ihn dazu veranlasste, einen ungewöhnlichen Wunsch in seinem Testament festzuschreiben. In seinem letzten Willen verfügte Thomas de Choisy nämlich, dass sein Herz in Saarlouis bleiben sollte. Sein Herz wurde dementsprechend in der Kirche St. Ludwig beigesetzt, während sein Leichnam nach Mogneville (Dep. Meuse) überführt wurde, und dort in der Familiengruft beigesetzt wurde. Sein Herz blieb aber in "seiner" Stadt, an der auch sein Herz hing.
Ursprünglich war die Bleikapsel mit dem Herz hinter einem Epitaph, das Choisy betend in vollem Kriegsornat darstellte, beigesetzt. Dieses blieb nicht bis heute erhalten. Seit dem Neubau des Kirchenschiffes ruht das Herz hinter einer Gedenkplatte im Chorraum der Kirche.
Choisyring (Innenstadt)
Autor/in: Benedikt Loew
Fluxus, Saarlouiser Wassergeist und Comicheld
Als Sohn des Flussgottes Saravus ist er einer der Herrscher über Saar, zuständig etwa für den Abschnitt zwischen Bist und Prims. Fluxus erinnert sich auf nächtlichen Streifzügen durch das Museum an unterschiedlichste historische Ereignisse. Erinnerungen die er gerne mit uns teilt. Wie bekanntermaßen alle Geister kann Fluxus schweben, sich unsichtbar machen oder auch durch Wände gehen. Wobei aber gerade das Letztere durchaus immer ziemlich stark kribbelt und sein größtes Problem auf seinen Erkundungen noch verstärkt. Außerhalb seines eigentlichen Elementes verliert er nämlich ständig Wasser, so dass er recht bald wieder dorthin zurückzukehren oder sich auffrischen muss. Ein Umstand, der unseren neugierigen Protagonisten aber nicht davon abhält immer wieder auf Streifzüge zu gehen, weder in der Vergangenheit, noch heute.
Hier finden Sie die Fluxus-Comics, erdacht und umgesetzt von Benedikt Loew und Bernd Kissel:
Alfred Gulden,
wurde am 25.01.1944 in Saarlouis geboren. Der Schriftsteller, Lieder- und Filmemacher, Lyriker und Dramatiker ist seit März 2019 Ehrenbürger seiner Heimatstadt. Damit ehrte man sein umfangreiches, vielfach ausgezeichnetes Werk, in dem er als einer der ersten Autoren Mundart als intensives künstlerisches Mittel einsetzte.
Aus der Laudation des Saarlouiser Oberbürgermeisters Peter Demmer:
„Alfred Gulden ist ein kreatives Multitalent. Aber das allein reicht nicht, um Ehrenbürger zu werden. Nach dem Gesetz kann eine Kommune die Ehrenbürgerschaft an Menschen verleihen, die sich in besonderem Maße um ihre Heimatstadt verdient gemacht haben. Und das haben Sie auf ihre ganz eigene Art und Weise getan, Herr Gulden. Sie haben den Namen unserer Stadt weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Ihr Werk hat uns alle bereichert und wird auch die kommenden Generationen noch bereichern. Als der Stadtrat sie 2014 zum „Stadtschreiber“ ernannte, verbunden mit dem Auftrag, sich künstlerisch mit der Stadt Saarlouis auseinander zu setzen, haben sie sich für ein außergewöhnliches Chor-Projekt entschieden. Hier im Theater am Ring präsentierten Sie mit 57 Choristen das Sprechstück „SilberHerz“. Ein Stück für Saarlouiser Bürger, von einem Saarlouiser Bürger, mit Saarlouiser Bürgern – so nannten Sie es.“
Erich Pohl,
Jahrgang 1929 und ehemaliger Kultur-Beigeordneter der Stadtverwaltung , erhielt 2013 die Ehrenbürgerwürde der Kreisstadt Saarlouis. Ausgezeichnet wurden sein unermüdlicher Einsatz und persönliches Engagement im Dienst der Gemeinschaft. Seine Verdienste in den Bereichen Schule, Sport, Kultur, Soziales, Jugend und Völkerverständigung sind herausragend.-
Einige Stationen im Leben von Erich Pohl:
Rolf Weber,
ehemaliger Betriebsratsvorsitzender, ist seit 1995 stellvertretend für die gesamte frühere wie heutige Belegschaft des Ford-Werkes Saarlouis Ehrenbürger der Kreisstadt Saarlouis. Die Ehrung fand im Rahmen des 25-jährigen Bestehens der Saarlouiser Niederlassung des Autobauers statt.
Alfred Gulden,
wurde am 25.01.1944 in Saarlouis geboren. Der Schriftsteller, Lieder- und Filmemacher, Lyriker und Dramatiker ist seit März 2019 Ehrenbürger seiner Heimatstadt. Damit ehrte man sein umfangreiches, vielfach ausgezeichnetes Werk, in dem er als einer der ersten Autoren Mundart als intensives künstlerisches Mittel einsetzte.
Aus der Laudation des Saarlouiser Oberbürgermeisters Peter Demmer:
„Alfred Gulden ist ein kreatives Multitalent. Aber das allein reicht nicht, um Ehrenbürger zu werden. Nach dem Gesetz kann eine Kommune die Ehrenbürgerschaft an Menschen verleihen, die sich in besonderem Maße um ihre Heimatstadt verdient gemacht haben. Und das haben Sie auf ihre ganz eigene Art und Weise getan, Herr Gulden. Sie haben den Namen unserer Stadt weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Ihr Werk hat uns alle bereichert und wird auch die kommenden Generationen noch bereichern. Als der Stadtrat sie 2014 zum „Stadtschreiber“ ernannte, verbunden mit dem Auftrag, sich künstlerisch mit der Stadt Saarlouis auseinander zu setzen, haben sie sich für ein außergewöhnliches Chor-Projekt entschieden. Hier im Theater am Ring präsentierten Sie mit 57 Choristen das Sprechstück „SilberHerz“. Ein Stück für Saarlouiser Bürger, von einem Saarlouiser Bürger, mit Saarlouiser Bürgern – so nannten Sie es.“
Erich Pohl,
Jahrgang 1929 und ehemaliger Kultur-Beigeordneter der Stadtverwaltung , erhielt 2013 die Ehrenbürgerwürde der Kreisstadt Saarlouis. Ausgezeichnet wurden sein unermüdlicher Einsatz und persönliches Engagement im Dienst der Gemeinschaft. Seine Verdienste in den Bereichen Schule, Sport, Kultur, Soziales, Jugend und Völkerverständigung sind herausragend.-
Einige Stationen im Leben von Erich Pohl:
Rolf Weber,
ehemaliger Betriebsratsvorsitzender, ist seit 1995 stellvertretend für die gesamte frühere wie heutige Belegschaft des Ford-Werkes Saarlouis Ehrenbürger der Kreisstadt Saarlouis. Die Ehrung fand im Rahmen des 25-jährigen Bestehens der Saarlouiser Niederlassung des Autobauers statt.
In der Saarlouiser Straße in Fraulautern wurde am 19. September 1991 ein heimtückischer Brandanschlag auf eine Asylbewerber-Unterkunft verübt. Bei diesem Anschlag kam der damals 27-jährige Flüchtling Samuel Kofi Yeboah aus Ghana gewaltsam zu Tode.
Zum Tatzeitpunkt befanden sich 18 weitere Flüchtlinge in der Unterkunft, die sich aus den Flammen retten konnten. Zwei von ihnen sprangen aus den Fenstern und erlitten schwere Verletzungen. Der damalige Tatort existiert heute nicht mehr, an selber Stelle wurde ein Privathaus errichtet.
Im August 2020 wurde bekannt, dass die Ermittlungen im Mordfall Samuel Yeboah wieder aufgenommen und vom Generalbundesanwalt übernommen wurden, weil „gravierende Anhaltspunkte für einen rechtsextremistischen und fremdenfeindlichen Hintergrund des Anschlags“ vorlagen.
Der Brandanschlag in der Saarlouiser Straße reiht sich ein in eine Serie von Anschlägen und Angriffen auf Flüchtlingswohnheime in ganz Deutschland zu Beginn der neunziger Jahre. Genau zeitgleich wurden Attentate in Hoyerswerda (17. bis 23. September) und Saarwellingen (19. September) verübt. In den Jahren 1991/92 waren Asylbewerber-Heime in Saarlouis innerhalb von nur 13 Monaten fünfmal Ziel von Anschlägen. Betroffen waren Unterkünfte in Roden, Fraulautern, Beaumarais (Orannaheim) sowie in der Innenstadt (Gutenbergstraße).
Samuel Yeboah ist in Saarlouis auf dem Friedhof „Neue Welt“ beigesetzt, die Stadtverwaltung pflegt sein Grab, um ihm ein Andenken in Würde zu erhalten. Viele zivilgesellschaftliche Akteure erinnern regelmäßig am 19. September mit Gedenkfeiern, Kundgebungen und weiteren Aktivitäten an den Mord an Samuel Yeboah und positionieren sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus.
Eine Informationstafel erinnert in unmittelbarer Nähe zum Tatort in Fraulautern an den heimtückischen Brandanschlag vom 19. September 1991, bei dem Samuel Yeboah gewaltsam zu Tode kam.
Gedenken an Samuel Yeboah und den 19. September 1991: „Wie konnte so etwas in unserer Stadt geschehen?“
30 Jahre ist es her, dass Samuel Yeboah durch die Folgen eines mutmaßlich rechtsextremen Brandanschlags in Fraulautern zu Tode kam. An ihn und an die Geschehnisse vom 19. September 1991 erinnerten die Kreisstadt Saarlouis, der Integrationsbeirat sowie die Evangelische Kirchengemeinde und die Katholische Pfarreiengemeinschaft rechts der Saar mit einer gemeinsamen Gedenkfeier.
Ein Ort und seine Geschichte, ein Schicksal das bewegt: Auf dem Friedhof „Neue Welt“ in Saarlouis ist Samuel Yeboah begraben. 30 Jahre ist es her, dass er an den Folgen eines menschenverachtenden Brandanschlages auf ein Asylbewerberheim in Fraulautern starb. Ein Flüchtling aus Ghana, ein junger Mensch, der Sicherheit suchte, der in Saarlouis viele Freunde fand, der aber auch wie viele andere auf ein problematisches gesellschaftliches Klima im Deutschland der Wendezeit traf, das Nährboden für Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus bot. Daran erinnerte der Beigeordnete der Kreisstadt Saarlouis, Günter Melchior. „Flüchtlinge, Asylbewerber und Aussiedler waren nicht immer willkommen. Es gab Anfeindungen, Ressentiments – bis hin zu Hass und Gewalt. Überall in Deutschland, aber auch in Saarlouis.“ 1991/92, binnen eines guten Jahres, wurden fünf Anschläge auf Asylbewerberunterkünfte in Saarlouis verübt. Melchior: „Eine katastrophale Bilanz!“
Gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Saarlouis und der Katholischen Pfarreiengemeinschaft rechts der Saar gestalteten die Kreisstadt Saarlouis und der Integrationsbeirat eine Gedenkfeier für Samuel Yeboah und die Opfer des Anschlages vom 19. September 1991. 18 weitere Menschen befanden sich zum Tatzeitpunkt im Haus und erlitten bei ihrer Flucht aus den Flammen teils erhebliche Verletzungen.
„Vor 30 Jahren starb Samuel Kofi Yeboah“, sprach Pfarrer Volker Hassenpflug am Grab von Samuel Yeboah.“ Wir denken heute an ihn, an die Angst die er gehabt hat, an die Träume, die er von einem besseren Leben hatte, an seine Hoffnungen, an seine Wünsche. Verbrannt.“ Im stillen Gedenken legten BGO Melchior und der Sprecher des Integrationsbeirates, Pietro Tornabene, einen Kranz nieder, Mitglieder des Saarlouiser Stadtrates, des saarländischen Landtages und Landrat Patrik Lauer legten Rosen auf das Grab – gegen das Vergessen.
Beim ökumenischen Gedenkgottesdienst in der evangelischen Kirche, den Pfarrer Hassenpflug mit seinem katholischen Kollegen, Diakon Arnulf Schmitz gestaltete, gab es auch kritische Töne. „Wie konnte so etwas geschehen in unserer Stadt?“, fragte Hassenpflug. „Haben wir nicht aufmerksam hingeschaut und hingehört? Haben wir nicht laut genug unser Wort dagegen gesprochen?“
Vier Geflüchtete, die 2015 und 2016 nach Saarlouis kamen, erzählten in der Kirche ihre Geschichte. Melchior: „Wir möchten ihre Geschichte nacherleben und darüber nachdenken, ob Saarlouis gastfreundlich und weltoffen ist. Und darüber, was wir heute und morgen dafür tun können.“
„Meine Kinder werden in Deutschland leben“, sagte Ahmad Sinou. „Ich habe die Hoffnung, dass sie in Deutschland akzeptiert werden.“ In einem Videobeitrag erklärte Amal Haj Othman: „Wir sind geflüchtet, um Sicherheit zu haben und Teil der Gesellschaft zu werden. Wir brauchen nur eine Chance und Ihr Vertrauen.“
„Rassismus ist allgegenwärtig“, betonte Patricio Maci für den Integrationsbeirat. Er bringe Vorurteile und Ressentiments hervor, Rassismus werte Menschen ab aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer Kultur und Herkunft. „Lasst uns alle ein Stück toleranter werden, denn Deutschlands Reichtum ist seiner Vielfalt und Weltoffenheit zu verdanken.“
Gedenken am Grab von Samuel Yeboah: Die Gedenkfeierlichkeit wurde von der Kreisstadt Saarlouis und dem Integrationsbeirat gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde und der Pfarreiengemeinschaft rechts der Saar gestaltet.
Mit einem Kranz und Rosen gedachten dabei Beigeordneter Günter Melchior, der Sprecher des Integrationsbeirates, Pietro Tornabene, sowie Vertreterinnen und Vertreter des Saarlouiser Stadtrates, des Saarländischen Landtages sowie Landrate Patrik Lauer dem Opfer des Brandanschlages vom 19. September 1991. In seinem Gebet sprach Pfarrer Volker Hassenpflug über unerfüllte Hoffnungen und Wünsche von Samuel Yeboah und fragte, wie so etwas geschehen konnte. Fotos: Sascha Schmidt
In der Saarlouiser Straße in Fraulautern wurde am 19. September 1991 ein heimtückischer Brandanschlag auf eine Asylbewerber-Unterkunft verübt. Bei diesem Anschlag kam der damals 27-jährige Flüchtling Samuel Kofi Yeboah aus Ghana gewaltsam zu Tode.
Zum Tatzeitpunkt befanden sich 18 weitere Flüchtlinge in der Unterkunft, die sich aus den Flammen retten konnten. Zwei von ihnen sprangen aus den Fenstern und erlitten schwere Verletzungen. Der damalige Tatort existiert heute nicht mehr, an selber Stelle wurde ein Privathaus errichtet.
Im August 2020 wurde bekannt, dass die Ermittlungen im Mordfall Samuel Yeboah wieder aufgenommen und vom Generalbundesanwalt übernommen wurden, weil „gravierende Anhaltspunkte für einen rechtsextremistischen und fremdenfeindlichen Hintergrund des Anschlags“ vorlagen.
Der Brandanschlag in der Saarlouiser Straße reiht sich ein in eine Serie von Anschlägen und Angriffen auf Flüchtlingswohnheime in ganz Deutschland zu Beginn der neunziger Jahre. Genau zeitgleich wurden Attentate in Hoyerswerda (17. bis 23. September) und Saarwellingen (19. September) verübt. In den Jahren 1991/92 waren Asylbewerber-Heime in Saarlouis innerhalb von nur 13 Monaten fünfmal Ziel von Anschlägen. Betroffen waren Unterkünfte in Roden, Fraulautern, Beaumarais (Orannaheim) sowie in der Innenstadt (Gutenbergstraße).
Samuel Yeboah ist in Saarlouis auf dem Friedhof „Neue Welt“ beigesetzt, die Stadtverwaltung pflegt sein Grab, um ihm ein Andenken in Würde zu erhalten. Viele zivilgesellschaftliche Akteure erinnern regelmäßig am 19. September mit Gedenkfeiern, Kundgebungen und weiteren Aktivitäten an den Mord an Samuel Yeboah und positionieren sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus.
Eine Informationstafel erinnert in unmittelbarer Nähe zum Tatort in Fraulautern an den heimtückischen Brandanschlag vom 19. September 1991, bei dem Samuel Yeboah gewaltsam zu Tode kam.
Gedenken an Samuel Yeboah und den 19. September 1991: „Wie konnte so etwas in unserer Stadt geschehen?“
30 Jahre ist es her, dass Samuel Yeboah durch die Folgen eines mutmaßlich rechtsextremen Brandanschlags in Fraulautern zu Tode kam. An ihn und an die Geschehnisse vom 19. September 1991 erinnerten die Kreisstadt Saarlouis, der Integrationsbeirat sowie die Evangelische Kirchengemeinde und die Katholische Pfarreiengemeinschaft rechts der Saar mit einer gemeinsamen Gedenkfeier.
Ein Ort und seine Geschichte, ein Schicksal das bewegt: Auf dem Friedhof „Neue Welt“ in Saarlouis ist Samuel Yeboah begraben. 30 Jahre ist es her, dass er an den Folgen eines menschenverachtenden Brandanschlages auf ein Asylbewerberheim in Fraulautern starb. Ein Flüchtling aus Ghana, ein junger Mensch, der Sicherheit suchte, der in Saarlouis viele Freunde fand, der aber auch wie viele andere auf ein problematisches gesellschaftliches Klima im Deutschland der Wendezeit traf, das Nährboden für Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus bot. Daran erinnerte der Beigeordnete der Kreisstadt Saarlouis, Günter Melchior. „Flüchtlinge, Asylbewerber und Aussiedler waren nicht immer willkommen. Es gab Anfeindungen, Ressentiments – bis hin zu Hass und Gewalt. Überall in Deutschland, aber auch in Saarlouis.“ 1991/92, binnen eines guten Jahres, wurden fünf Anschläge auf Asylbewerberunterkünfte in Saarlouis verübt. Melchior: „Eine katastrophale Bilanz!“
Gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Saarlouis und der Katholischen Pfarreiengemeinschaft rechts der Saar gestalteten die Kreisstadt Saarlouis und der Integrationsbeirat eine Gedenkfeier für Samuel Yeboah und die Opfer des Anschlages vom 19. September 1991. 18 weitere Menschen befanden sich zum Tatzeitpunkt im Haus und erlitten bei ihrer Flucht aus den Flammen teils erhebliche Verletzungen.
„Vor 30 Jahren starb Samuel Kofi Yeboah“, sprach Pfarrer Volker Hassenpflug am Grab von Samuel Yeboah.“ Wir denken heute an ihn, an die Angst die er gehabt hat, an die Träume, die er von einem besseren Leben hatte, an seine Hoffnungen, an seine Wünsche. Verbrannt.“ Im stillen Gedenken legten BGO Melchior und der Sprecher des Integrationsbeirates, Pietro Tornabene, einen Kranz nieder, Mitglieder des Saarlouiser Stadtrates, des saarländischen Landtages und Landrat Patrik Lauer legten Rosen auf das Grab – gegen das Vergessen.
Beim ökumenischen Gedenkgottesdienst in der evangelischen Kirche, den Pfarrer Hassenpflug mit seinem katholischen Kollegen, Diakon Arnulf Schmitz gestaltete, gab es auch kritische Töne. „Wie konnte so etwas geschehen in unserer Stadt?“, fragte Hassenpflug. „Haben wir nicht aufmerksam hingeschaut und hingehört? Haben wir nicht laut genug unser Wort dagegen gesprochen?“
Vier Geflüchtete, die 2015 und 2016 nach Saarlouis kamen, erzählten in der Kirche ihre Geschichte. Melchior: „Wir möchten ihre Geschichte nacherleben und darüber nachdenken, ob Saarlouis gastfreundlich und weltoffen ist. Und darüber, was wir heute und morgen dafür tun können.“
„Meine Kinder werden in Deutschland leben“, sagte Ahmad Sinou. „Ich habe die Hoffnung, dass sie in Deutschland akzeptiert werden.“ In einem Videobeitrag erklärte Amal Haj Othman: „Wir sind geflüchtet, um Sicherheit zu haben und Teil der Gesellschaft zu werden. Wir brauchen nur eine Chance und Ihr Vertrauen.“
„Rassismus ist allgegenwärtig“, betonte Patricio Maci für den Integrationsbeirat. Er bringe Vorurteile und Ressentiments hervor, Rassismus werte Menschen ab aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer Kultur und Herkunft. „Lasst uns alle ein Stück toleranter werden, denn Deutschlands Reichtum ist seiner Vielfalt und Weltoffenheit zu verdanken.“
Gedenken am Grab von Samuel Yeboah: Die Gedenkfeierlichkeit wurde von der Kreisstadt Saarlouis und dem Integrationsbeirat gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde und der Pfarreiengemeinschaft rechts der Saar gestaltet.
Mit einem Kranz und Rosen gedachten dabei Beigeordneter Günter Melchior, der Sprecher des Integrationsbeirates, Pietro Tornabene, sowie Vertreterinnen und Vertreter des Saarlouiser Stadtrates, des Saarländischen Landtages sowie Landrate Patrik Lauer dem Opfer des Brandanschlages vom 19. September 1991. In seinem Gebet sprach Pfarrer Volker Hassenpflug über unerfüllte Hoffnungen und Wünsche von Samuel Yeboah und fragte, wie so etwas geschehen konnte. Fotos: Sascha Schmidt