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„Der Tropfen weiß nichts vom Meer“ - Lesung mit der Künstlerin Mahbuba Maqsoodi

„Der Tropfen weiß nichts vom Meer“ - Lesung mit der Künstlerin Mahbuba Maqsoodi

Die Künstlerin Mahbuba Maqsoodi kommt auf Einladung der Stadtbibliothek Saarlouis, dem SI-Club Merzig-Saarlouis von Soroptimist International und der Ludwig Galerie Saarlouis zur Lesung aus ihrer Autobiographie „Der Tropfen weiß nichts vom Meer - Eine Geschichte von Liebe, Kraft und Freiheit. Mein afghanisches Herz“ in die Stadtbibliothek Saarlouis.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 24. September 2024 in den Räumen der Stadtbibliothek Saarlouis im Theater am Ring Saarlouis statt. Sie beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Leiterin der Ludwig Galerie Saarlouis, Dr. Claudia Wiotte-Franz wird, die Lesung moderieren und mit der Autorin und Künstlerin über ihr Leben, ihr Buch und ihre Kunst sprechen.

Die in Deutschland lebende afghanische Künstlerin Mahbuba Maqsoodi gestaltete den Großteil der Fenster der Tholeyer Abteikirche. Gerhard Richter, einer der weltweit bedeutendsten Künstler der Gegenwart, drei weitere. Der enorme Besucheransturm der Abtei Tholey wäre ohne diese Kunstwerke nicht denkbar.

Aber wer ist diese gefragte Künstlerin Mahbuba Maqsoodi und wie kommst es, dass ein in Afghanistan geborenes Mädchen sakrale Fenster für christliche Kirchen in einer Art und Weise gestaltet, die so außergewöhnlich ist. Deren Tholeyer Fenster nicht nur neben denen von Gerhard Richter dort bestehen, sondern für manche diese sogar in den Schatten stellen. Ihre Kunst ist nicht von ihrer Lebensgeschichte zu trennen.

Mahbuba Maqsoodi, die in Afghanistan geboren und aufgewachsen ist, hat einen einzigartigen Lebensweg hinter sich. Diesen hat sie zusammen mit der Lektorin Hanna Diederichs in ihrer Biografie „Der Tropfen weiß nichts vom Meer - Eine Geschichte von Liebe, Kraft und Freiheit. Mein afghanisches Herz, in 77 Kapiteln dokumentiert. In der Veranstaltung der Stadtbibliothek Saarlouis mit dem SI-Club Merzig-Saarlouis wird es natürlich auch um ihre Kunst gehen, der Schwerpunkt wird aber ihre Lebensgeschichte sein, die vielleicht noch außergewöhnlicher als ihre Kunst ist.

In Afghanistan eine Tochter zu bekommen verhieß und verheißt wieder Unheil, denn Mädchen bedeuten Kummer und Sorgen. Mahbubas Vater hatte sieben Töchter und hieß doch jede freudig willkommen. Das Schicksal tausender afghanischer Mädchen blieb Mahbuba deshalb erspart: Ihre Eltern haben sie nicht verkauft, und ihren Mann konnte sie selber wählen – doch in der traditionellen Gesellschaft sind selbstbewusste Frauen nicht gern gesehen. Mit ihrer älteren Schwester Afifa war sie politisch aktiv. Sie waren Mitglieder in der Jugendorganisation einer politischen Partei und setzten sich intensiv für die Stärkung der Frauenrechte in Afghanistan ein. Als ihre Schwester von einem islamistischen Terroristen erschossen wird, kommt alles ins Wanken, und Mahbuba verlässt ihr Land. Ein Kunststipendium des afghanischen Kultusministeriums führte sie und ihren Mann Fazl Maqsoodi nach Sankt Petersburg, Russland. Da ihr Ehemann Fazl schon etwas früher promoviert hatte, verlor er das Aufenthaltsrecht in Russland und beantragte Asyl in Deutschland. Erst zwei Jahre später konnte ihm Mahbuba mit den beiden Kindern nach Deutschland folgen. Hier setzte sie ihre künstlerische Arbeit fort und erlangte internationale Anerkennung, insbesondere als Glasmalerin. Die Glasmalerei half ihr ursprünglich zu überleben und zu leben und weiter Künstlerin zu sein.
In dem bei der Lesung vorgestellten Roman erfahren die Leser und Leserinnen mehr über ihre von Freiheit geprägte Kindheit in ihrer Heimat Afghanistan, über Rollenbilder und gesellschaftliche Zwänge sowie über ihre vielfältigen Erfahrungen in Russland und Deutschland. Aber auch die tiefe Verbindung zu ihrer Kultur und ihrer neuen Heimat wird dabei bewusst. Sie versteht sich als „Bürgerin der Erde“. Ihre beeindruckende Biografie ist geprägt von Hoffnung und Verlust, Stärke und Zerbrechlichkeit – und das spiegelt sich auch in ihren künstlerischen Werken wider. Maqsoodi, die „auch im Schwierigen etwas Gutes findet“.
Der Roman erzählt die Geschichte einer Frau, die sich zwischen Tradition und Moderne, zwischen den Erwartungen ihrer Herkunft und den Herausforderungen eines neuen Lebens in der Fremde bewegt.

Die Stadtbibliothek Saarlouis lädt herzlich bei freiem Eintritt mit dem SI-Club Merzig-Saarlouis und der Ludwig Galerie Saarlouis zur Lesung am Dienstag, 24. September 2024 um 19 Uhr in ihre Räume im Theater am Ring Saarlouis ein.
Der Roman kann am Büchertisch der Buchhandlung Bock & Seip an dem Abend mit Signatur der Künstlerin erworben werden.

„Der Tropfen weiß nichts vom Meer“ - Lesung mit Mahbuba Maqsoodi 24.09.2024
Stadtbibliothek Saarlouis/Aé