Große Ehre für Michel Bouchon: Für seine Verdienste als Honorarkonsul erhielt er die „Médaille d’Honneur des Affaires étrangères“. Diese Ehrenmedaille für auswärtige Angelegenheiten wird vom französischen Außenminister verliehen, überreicht wurde sie durch Generalkonsul Sébastien Girard. Bouchon war von 2009 bis 2017 französischer Honorarkonsul für die Landkreise Saarlouis und Merzig-Wadern. Nach seinem Ausscheiden übernahm seine Tochter Myriam Bouchon das Ehrenamt. Bis heute unterstützt Michel Bouchon sie bei ihrer Tätigkeit und hilft Franzosen in Deutschland bei konsularischen Angelegenheiten.
Die Auszeichnung mit der „Médaille d’Honneur des Affaires étrangères“ – etwas Besonderes: In der Regel sei sie diplomatischen und konsularischen Vertretern vorbehalten, die bei der Ausübung ihres Amtes Tapferkeit bewiesen haben, hob Generalkonsul Sébastien Girard hervor. Nur selten wird sie an Honorarkonsuln verliehen. „Der Außenminister hat Ihnen diese Auszeichnung verliehen, um Ihnen seine Anerkennung für Ihre Arbeit in Saarlouis und für die unschätzbaren Dienste, die Sie Frankreich und der deutsch-französischen Freundschaft geleistet haben, auszusprechen.“ Ein Mitstreiter aus Saarlouis habe Bouchon treffend bezeichnet als einen „Freund der Deutsch-Französischen Freundschaft.“
Die Arbeit der Agence consulaire ist vielfältig: Es gehe darum, in Schwierigkeiten geratene französische Staatsangehörige und ihre Interessen zu schützen, erklärte Girard, Honorarkonsuln übernähmen eine verwaltungstechnische Brückenfunktion für die Konsulate. Auch auf wirtschaftlicher und kultureller Ebene erfüllten sie wichtige Aufgaben.
Bereits im vergangenen Sommer erfuhr Michel Bouchon von seiner Ehrung, die ihm der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian bei seinem Besuch in Saarlouis mit dem deutschen Außenminister a.D. Heiko Maas, persönlich aussprach. Die offizielle Überreichung der Ehrenmedaille in Bronze an Michel Bouchon fand nun im Victor’s Residenz-Hotel Saarlouis statt. Unter den Gästen waren neben seiner Frau Charlotte und der amtierenden Honorarkonsulin, seiner Tochter Myriam Bouchon nebst Familie, auch Bouchons Amtsvorgängerin Odile Villeroy de Galhau anwesend. Zudem erschienen zahlreiche Vertreter des politischen und gesellschaftliche Lebens sowie offizielle Vertreter von Verwaltung, Schulen, Bundeswehr und weiteren Einrichtungen.
Auch OB Peter Demmer würdigte das Wirken von Michel Bouchon, der stets ein offenes Ohr für die Anliegen und Probleme der Menschen habe. Als Präsent überreichte er ihm eine Nachbildung der Lacroix-Statue, die auf der Vauban-Insel an die Erzählung des französischen Soldaten erinnert und die sinnbildlich das deutsch-französische Miteinander in Saarlouis symbolisiert.
Bouchon bedankte sich bei Peter Demmer und unterstrich die Bedeutung und Notwendigkeit der Agence consulaire an der Nahtstelle zwischen Frankreich und Deutschland: „Das Saarland ist ein Bundesland, das viele Trümpfe selbst in der Hand hat“, erklärte der Honorarkonsul a.D. „Hier in der alltäglichen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit passieren intelligente und sehr nützliche Dinge, die gut funktionieren, aber leider nicht immer bis zu den Regierungen unserer beiden Länder vordringen. Es ist wichtig, dass wir hier vor Ort Dinge bewegen und dass wir den Länderchefs sagen, was sie für uns tun sollen oder besser nicht tun sollen.“ Das beste Beispiel dafür seien die rigiden Grenzkontrollen während der Pandemie gewesen. „Ich wünsche mir ein Europa, in dem man sich um die Menschen und um ihre Belange kümmert und keine strengen, uneinsichtigen Verwaltungen, die auf ihren Prinzipien beharren. WIR sind das Bindeglied zwischen „oben und unten“, wir stehen für Solidarität.“