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Bürgermeisterin Marion Jost verabschiedet sich nach zehn Jahren im Amt

Abschied mit Kollegen, Partnern und Weggefährten: Im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedete sich Marion Jost nach zehn Jahren als Bürgermeisterin der Kreisstadt Saarlouis. Fotos: Sascha Schmidt

Nach zehn Jahren im Amt feierte Bürgermeisterin Marion Jost letzte Woche ihren offiziellen Abschied im Festsaal des Theaters am Ring. Dabei blickte sie zurück auf Herausforderungen und Herzensprojekte, auf schwere Zeiten und den ganz eigenen Herzschlag der Verwaltung. Mit dabei waren zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung, aus Vereinen, Verbänden und dem öffentlichen Leben – unter ihnen auch Amtsvorgänger Klaus Pecina sowie Nachfolger Carsten Quirin.

Pointiert und doch umfassend ließ sie ihre Amtszeit als Finanz- und Sozialdezernentin dabei Revue passieren. Ein wichtiges Thema zum Beispiel die ständige Herausforderung Haushalt: „Zwar haben wir seit 2018 einen positiven Haushalt und wir konnten auch eine Ausgleichsrücklage aufbauen“, erklärte die Bürgermeisterin, „aber die Finanzlage der Kommunen ist immer noch nicht entspannt.“ Deshalb sei es auch ihre Aufgabe gewesen, für eine gewisse Haushaltsdisziplin einzutreten. Prägend außerdem: Die Flüchtlingskrisen seit 2015. Mit großer Unterstützung der Gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgesellschaft (GBS), aus der Bevölkerung und von Ehrenamtlichen sei es in Saarlouis gelungen, die Aufgabe zu bewältigen. Bis heute ist die Flüchtlingsunterstützung aktiv.

In ihrem Dezernat war Marion Jost auch für die Themen Schule, Soziales und Sport zuständig. „Zeitweise waren wir der damit der größte Auftraggeber für unseren städtischen Baubereich“, erklärte Jost. Ob der Neubau der Kita Roden, die Erweiterung der Grundschule Steinrausch oder die umfangreiche Sanierung der Grundschule im Vogelsang, von der Übernahme der Kita Metzer Wiesen bis zu den einzigartigen Hobbitwagen in Neuforweiler. „Dank der Unterstützung des Stadtrates konnten wir diese Herzensprojekte umsetzen, bei denen sich auch die Verwaltungsspitze immer einig war.“

Ein Schlag ins Kontor sei indes die kurzfristige Schließung des Parkhauses in der Lisdorfer Straße Ende 2020 gewesen, mit dem auch eine Räumung des KiJuFa-Hauses binnen weniger Tage erforderlich wurde. 2021 habe sie dann das Glück zu Familie Schneider geführt – ein Kontakt, der letztlich in den neuen Standort des heutigen Esther-Bejarano-Hauses an der alten Saarbrücke mündete. „Wir haben das Haus im Oktober 2022 eröffnet“, sagte die Bürgermeisterin. „Seitdem hat es sich toll entwickelt, ich bin sehr stolz.“

Eine bewegende Erinnerung teilte Marion Jost an die Erkrankung des ehemaligen OB Roland Henz, mit dem sie die ersten rund vier Jahre ihrer Amtszeit zusammenarbeitete und dessen Vertretung sie im Jahr 2017 übernahm. „Der Tag seiner Beisetzung war der schlimmste Tag in meinem Arbeitsleben“, sagte sie. „Es war meine schwerste Aufgabe.“ Auch OB Peter Demmer hob die Leistung der Bürgermeisterin während dieser Zeit hervor. „Zwei Dezernate zu leiten, das Amt zusammenzuhalten – das war keine leichte Aufgabe“, erklärte der Verwaltungschef. „Als ich 2018 ins Amt kam, habe ich ein gut bestelltes Haus von Marion Jost übernommen.“

Zum Abschied bekundeten sich Marion Jost und Peter Demmer gegenseitigen Respekt und hoben hervor, dass die Zusammenarbeit stets konstruktiv, verlässlich und im Sinne der Stadt verlaufen sei.

Marion Jost bleibt noch bis Ende Dezember im Amt, bevor Carsten Quirin zum 1. Januar 2024 ihre Nachfolge als neuer Bürgermeister übernimmt. Über ihre Amtszeit als Bürgermeisterin hinaus wird sie die Wirtschaftsbetriebe Saarlouis (WBS) und die städtische Parkhausgesellschaft über eine gewisse Zeit im Rahmen eines Minijobs weiter begleiten, um wichtige angefangene Projekte zu Ende zu führen und den Wissenstransfer sicherzustellen.

Abschied mit Kollegen, Partnern und Weggefährten: Im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedete sich Marion Jost nach zehn Jahren als Bürgermeisterin der Kreisstadt Saarlouis. Fotos: Sascha Schmidt