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Digitale Zeitmaschine für Saarlouis: Mit HoloLens-Brillen Blick in Geschichte und Zukunft werfen

Saarlouis muss schneller werden. Und Saarlouis muss moderner werden. Neben der smarten Beleuchtung am Saaraltarm wurde in Saarlouis im Rahmen des Projektes 5G-SLS ein weiteres technisches Highlight vorgestellt. Im Teilprojekt Tourismus das Förderprojektes des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr wurde ein Stadtrundgang entwickelt, der historische Bauten mit Hilfe von 3D-Visualisierung und 5G-Mobilfunk wieder an ihren ursprünglichen Orten erlebbar macht. Auch hierfür arbeiteten die Stadtwerke Saarlouis, die Kreisstadt Saarlouis, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes zusammen.

Leider sind große Teile der historischen Festungsanlage von Saarlouis unwiederbringlich aus dem Stadtbild verschwunden. Von Stellen wie beispielsweise dem Französischen Tor auf dem heutigen Kleinen Markt, blieben nur Bilder und Modelle. Um diesem Umstand abzuhelfen und die Stadtgeschichte wieder besser erlebbar zu machen, wurde ein einzigartiges Konzept entwickelt, das sich maßgeblich von virtuellen Stadtführungen anderer Städte abhebt. Vorgestellt wurde dieses von Peter Poller, Entwickler der Anwendung beim DFKI, Isabelle Löffler, Tourismus-Expertin und Dr. Ralf Levacher, dem Geschäftsführer der Stadtwerke Saarlouis GmbH. Unter den interessierten Gästen: Oberbürgermeister Marc Speicher, Bau-Beigeordneter Gerald Purucker und Museumsleiter Benedikt Loew.

„In Saarlouis sind die Teilnehmer nicht auf eigene Faust unterwegs, sondern in Kleingruppen und begleitet von einem Gästeführer. Auch wird keine Virtual-Reality-Anwendung (VR) genutzt, sondern Mixed-Reality-Visualisierungen (MR). Zum Einsatz kommt dabei die Mixed-Reality-Brille vom Typ Microsoft HoloLens 2. Durch diese Brille sieht man die reale Umgebung, in welche aktive Elemente wie Hologramme von historischen Bauwerken eingeblendet werden können“, erläuterte Poller. Isabell Löffler ergänzte: „Momentan umfasst die Anwendung historische Modelle von 5 Standorten: Schleusenbrücke, Festungsmauer am Ravelin V, Deutsches Tor, Kirche St. Ludwig, Französisches Tor auf dem Kleinen Markt. Sie werden mit Hilfe von sogenannten Ankern und der integrierten Umgebungserkennung der Brillen automatisch in die reale Umgebung. Dies Anker sind auf einem Server hinterlegt und werden über 5G-Mobilfunk an die Brillen übermittelt“.

Die Saarlouiser Gästeführer waren über Umfragen und Demo-Termine in die Entwicklung der Tour eingebunden, zwei von ihnen sind aktuell im Umgang mit der Brille und der Anwendung geschult. Bei einer abendlichen Begehung auf dem Kleinen Markt konnten Thomas Reichmann und Gerhard Serrière ihr Wissen direkt weitergeben. Auch Oberbürgermeister Marc Speicher und Beigeordneter Gerald Purucker testeten die Brille und sind begeistert: „Das ist wirklich Wahnsinn, man kann das Französische Tor nicht nur in Originalgröße betrachten, sondern auch durchschreiten und sich verschiedene Räume darin anschauen. Die 3D-Technologie bietet unzählige Möglichkeiten, unsere Stadt zukünftig auf eine ganz einzigartige Art und Weise zu erleben. Herzlichen Dank allen, die an der Entwicklung und Realisierung des Projektes mitgewirkt haben, wir sind uns sicher, die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer werden genauso beeindruckt davon sein wie wir“, so Speicher und Purucker.

Die Touren werden ab Januar unter dem Titel „3D-Zeitreise in die Saarlouiser Vergangenheit“ angeboten und sind zum Preis von 15 Euro pro Person ab sofort über die Tourist-Information auf dem Großen Markt buchbar. Da die Gruppengröße auf 5 Personen begrenzt ist, ist eine vorhergehende Anmeldung unter www.rendezvous-saarlouis.de oder der Telefonnummer 06831/444-449 erforderlich.

Stadtspitze, Entwickler und Gästeführer freuen sich sehr, zukünftig ein weiteres touristisches Highlight in der Festungsstadt anbieten zu können. Buchbar sind die Touren ab sofort.

OB Marc Speicher und Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Ralf Levacher bei der Einführung in die technischen Details der 3D-Brillen.

OB Marc Speicher betrachtet das virtuelle Französische Tor auf dem Kleinen Markt.