Kleine Blume mit großer Bedeutung: Es war ein feierlicher Anlass, der die Pflanzung eines Rosenbeetes in der Saarlouiser Innenstadt umrahmte – denn nicht nur die Pflanze, auch der Ort hat eine besondere Bedeutung. Das neue Rosenbeet ziert den Lisa Stromsky-Stockhausenplatz in der Bibelstraße, einen der vier Innenhöfe, die seit 2021 die Namen verdienter Frauen der Stadtgeschichte tragen. Ein wichtiger Schritt, um die Verdienste von weiblichen Persönlichkeiten in Saarlouis ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. „Frauen haben unsere Stadt nachhaltig geprägt“, erklärte Frauenbeauftragte Sigrid Gehl. „Es geht darum, weibliche Vorbilder sichtbar zu machen und auch die weibliche Seite der Stadtgeschichte zu zeigen.“
Mit der Rosenpflanzung soll der Platz nun auch in seiner Erscheinung aufgewertet werden. Die Initiative dafür kam von den beiden Service-Clubs Zonta Saarlouis und Soroptimist Merzig-Saarlouis. „Die Rose ist ein starkes Zeichen der Verbundenheit“, erklärte Soroptimist-Präsidentin Renate Memmesheimer. „Sie erinnert an das Leben und Wirken starker Frauen in Saarlouis die sich mit Kraft und Mut zum Wohle der Bürger eingesetzt haben.“
Neben den beiden Clubs beteiligte sich auch die Landtagsvizepräsidentin Dagmar Heib an der Feierlichkeit ebenso wie der Frauenhistorische Arbeitskreis, der als Teil des Lokalen Bündnisses für Familie die Geschichte von Frauen, Aktivistinnen und Feministinnen aus Saarlouis recherchiert und dokumentiert hat.
„Wir hatten in Saarlouis einiges nachzuholen bei der Benennung von Straßen und Plätzen nach weiblichen Persönlichkeiten“, betonte OB Marc Speicher. „Ein kleiner Schritt ist getan, aber wir müssen auch nach vorne blicken, denn auch weiterhin muss hier noch viel getan werden.“
Die Pflanzung der Rosen in den beiden Innenhöfen der Bibelstraße wurde durch die Grünflächenabteilung des Neuen Betriebshofes durchgeführt. Aufgrund des Schattenwurfes in der Weißkreuzstraße können dort keine Rosen gepflanzt werden.
Bei der Rosenart handelt es sich um eine besondere Züchtung. Symbolträchtig: Es ist die „Soroptimist Women’s Voice“ – die Stimme der Frauen.
Foto: Sascha Schmidt