Henri Juda, geboren 1947, ist NS-Zeitzeuge zweiter Generation. Seine Mutter Jeanne wurde 1913 in Völklingen geboren und überlebte die Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück. Beide Großmütter wurden von den Nazis getötet. Seine bewegende Lebensgeschichte mit besonderem Fokus auf das Schicksal dieser drei wichtigen Frauen in seinem Leben schilderte der Luxemburger Ende Mai den 10. Klassen des Max-Planck-Gymnasiums in Saarlouis. Gleichzeitig wurde dort die dreiwöchige Wanderausstellung „Gurs 1940“ eröffnet. Die Kreisstadt Saarlouis ehrte Henri Juda nach der Vernissage mit seinem Eintrag in ihr Goldenes Buch.
Sensibilisieren und informieren, die Erinnerung an diese furchtbare Zeit aufrechtzuerhalten, das ist das Ziel des Gründers der Vereinigung „MemoShoah“. Für dieses bedeutsame und unermüdliche Engagement gegen das Vergessen wurde Henri Juda von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Bei seiner Begegnung mit den Schülerinnen und Schülern schilderte Henri Juda eindrucksvolle Passagen aus dem Leben seiner Familie, die Gymnasiasten wurden von ihren Lehrkräften pädagogisch auf das Treffen vorbereitet. Auch die Nachbearbeitung erfolgt gemeinsam.
Die Wanderausstellung kann nach Anmeldung unter der Telefonnummer 06831/94590 besucht werden.
Auf dem Bild zu sehen (v. l. n. r.):
Henri Juda, Bürgermeisterin Marion Jost und der Schulleiter des Max-Planck-Gymnasiums, Christian Lanyi. Foto: Sophia Bonnaire