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Esther Bejarano: Auch wenn sie nicht mehr da ist, war sie doch dabei

Am 15. Dezember wäre Esther Bejarano 100 Jahre alt geworden. Die Kreisstadt Saarlouis hat für ihre verstorbene Ehrenbürgerin eine Geburtstagsfeier im Esther-Bejarano-Haus ausgerichtet. Schirmherr und Bürgermeister Carsten Quirin begrüßte mehr als 150 Gäste.

Esther Bejarano, Auschwitz-Überlebende, Friedensaktivistin, Kämpferin gegen das Vergessen, wurde am 15. Dezember 1924 in Saarlouis geboren. Die Stadt bewahrt ihr ein ehrendes Andenken, in dem sie einen öffentlichen Platz und das Zentrum für Kinder, Jugendliche und Familien nach ihr benannte. Zu ihrem 100. Geburtstag war die Bevölkerung in das Esther-Bejarano-Haus eingeladen. Mehr als 150 Gäste begrüßte Schirmherr und Bürgermeister Carsten Quirin in seiner Ansprache. Er erinnerte daran, dass Esther Bejarano zeit ihres Lebens nicht müde wurde, sich gegen Rechtsextremismus, Ausgrenzung und Diskriminierung zu engagieren. In unzähligen Vorträgen, Büchern und Liedern hat sie zu Freiheit, Gleichheit und Toleranz aufgerufen. „Wenn sie auch nicht persönlich anwesend sein kann, so hören wir heute dennoch, was sie zu sagen hat“, sagte Sabine Schmitt, Abteilungsleiterin Familie und Soziales. Im Anschluss wurden mehrere Lieder abgespielt, die Esther Bejarano mit der Microphone Mafia aufgenommen hatte.

Gemäß ihrem Ansinnen hatte sich das Team des Esther-Bejarano-Haus passende Angebote überlegt. Im „Raum der Stille“, begegnete man Zitate von Esther Bejarano auf Augenhöhe. Bundesfreiwillige Louisa Stumpf hat mit den Kindern der Hausaufgabenhilfe das Leben von Esther Bejarano aufgearbeitet und in einem Zeitstrahl zu Papier gebracht. YOU-Das Jugendbüro servierte selbst kreierte Cocktails mit den Namen „Esthers Bester“, „Love“ und „Peace“. Die jüngeren Gäste konnten Friedensymbole, Sprüche oder selbst entworfene Motive auf Schrumpffolie übertragen, aus denen nach wenigen Minuten im Backofen stabile Anstecker oder Schlüsselanhänger wurden. Das Team des Jugendtreffs hatte ein Plakat mit Leitwörtern erstellt, vor dem man sich fotografieren lassen konnte. Aus den Fotos werden die Jugendlichen eine Collage erstellen.

Die Party wurde offiziell eröffnet durch das Anschneiden der Geburtstags-Donauwelle, die Globus Saarlouis eigens für die Feier gebacken hatte. Für Abwechslung auf dem Büfett sorgten vier Frauen aus der Gruppe „Willkommen Mama“, die türkische und arabische Spezialitäten mitgebracht hatten. Das Haus-Team hatte Waffeln und leckere Sandwiches vorbereitet. Bei leckerem Essen und guten Gesprächen kam man immer wieder auf Esther zu sprechen, ihren Mut, ihre Energie und ihren Lebenswillen. Denn das Esther-Bejarano-Haus verkörpert mit seinen unterschiedlichen Angeboten die Ideale und Ziele, für die sie gelebt hat. Esther Bejarano verstarb am 10. Juli 2021. „Gegen das Vergessen“, war einer ihrer Leitsätze. Durch die Aktivitäten der Stadt, im kommenden Jahr soll es eine Esther-Bejarano-Medaille für besondere Verdienste geben, wird sie unvergessen bleiben.

Alexander Guß, Amtsleiter Familie, Soziales, Schulen & Sport, Anette Plewka, Fachkraft der kommunalen Jugendpflege, Sabine Schmitt, Abteilungsleiterin und Bürgermeister Carsten Quirin (von links) schnitten zusammen die Geburtstagstorte an. Foto: Josy Klauk

Louisa Stumpf, (links) Bundesfreiwillige, kreierte den „Raum der Stille“, wo man Esthers Zitaten auf Augenhöhe begegnete.

Foto: Sascha Schmidt

Foto: Anette Plewka

Raphael Schäfer, Kirsten Cortez, Carsten Quirin und Alexander Guß (von links) ließen sich vor dem Plakat mit den Leitwörtern von Sascha Fuchs fotografieren.

Foto: Anette Plewka

Foto: Peter Franz

Foto: Beate Lischka

Foto: Beate Lischka

Foto: Sabine Schmitt