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In Erinnerung an Esther Bejarano

Der Verein JUZ United veranstaltet in Kooperation mit der Abteilung Familie und Soziales der Kreisstadt Saarlouis am Sonntag, 10. September um 18 Uhr im Theater am Ring ein Konzert mit Lesung. „15 Jahre Bejarano und Microphone Mafia“ lautet das Motto, unter dem Joram Bejarano an die Zusammenarbeit mit seiner Mutter Esther Bejarano und ihr Lebenswerk erinnert. Landtagsab-geordneter Marc Speicher ist Schirmherr. Der Eintritt ist frei.

Esther Bejarano wurde 1924 in Saarlouis geboren. Aufgrund ihres jüdischen Glaubens steckten die Nazis sie ins KZ Ausschwitz, das sie nur aufgrund ihres musikalischen Talents überlebte. Nach ihrer Befreiung durch die Alliierten, emigrierte sie zunächst nach Israel, kehrte aber später zurück nach Deutschland. Bis zu ihrem Tod im Jahre 2021 lebte sie in Hamburg. Zeit ihres Lebens engagierte sie sich für die Erinnerungskultur und den Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus. Sie war eine sehr beeindruckende Persönlichkeit, die durch ihre Geschichte, ihre Musik und ihre Botschaften Menschen inspirierte und aufklärte. Die Stadt Saarlouis ernannte sie 2014 zur Ehrenbürgerin und benannte 2022 das neue „Zentrum für KinderJugendFamilie“ nach ihr. Esther Bejarano schrieb mehrere autobiographische Romane, hielt Vorträge und gab Konzerte mit der „Microphone Mafia“. In der Band spielt unter anderem ihr Sohn Joram, der im September in Zusammenarbeit mit dem Verein JUZ United drei Konzerte im Saarland gibt. Am Sonntag, 10. September spielt die Band im Theater am Ring.

Die Veranstaltung besteht aus einer Lesung mit Konzert. Joram Bejarano wird zunächst aus ihren eindrucksvollen Memoiren lesen. Im musikalischen zweiten Teil der Veranstaltung baut Kutlu Yurtseven von der „Microphone Mafia“ Brücken in das aktuelle Zeitgeschehen. Herkunft, Religion und Schichtzugehörigkeit werden nebensächlich, denn das „Mensch Sein“ steht im Mittelpunkt. Die Musik von Bejarano & Microphone Mafia ist eine kraftvolle Mischung aus traditionellen jüdischen Liedern, Arbeiter*innenliedern, Schlagern der 1930er und 1940er Jahre, Hip-Hop, Rap und ermutigenden politischen Botschaften. Mit ihren einzigartigen Klängen und energiegeladenen Texten erzählen sie Geschichten von Widerstand und dem Wunsch nach (sozialer) Gerechtigkeit. Durch die Kombination von verschiedenen musikalischen Stilen erschaffen sie eine eindringliche und mitreißende Atmosphäre, die zum Nachdenken anregt und gleichzeitig zum Tanzen animiert.

Die Microphone Mafia erinnert in ihrem Konzert an Esther Bejarano und ihr Schaffen. Foto: Microphone Mafia

Esther Bejarano war eine beeindruckende Persönlichkeit. Foto: Sascha Schmidt/Archiv