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Jüdisches Neujahrsfest der Bäume: Saarlouis feiert zum ersten Mal Tu Bischwat

„Die Tora sagt, wir sollen sorgsam mit unseren Ressourcen umgehen, sonst haben wir keine Zukunft“, erklärt Ricarda Kunger, Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar, an diesem Vormittag im Saarlouiser Postgässchen. „Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen sie.“

Es ist Tu Bischwat, das jüdische Neujahrsfest der Bäume, an diesem Tag ist es Tradition, einen Baum zu pflanzen. Die Synagogengemeinde feierte Tu Bischwat zum ersten Mal in Saarlouis und tat dies gemeinsam mit der Europastadt Saarlouis – zusammen mit der gesamten Verwaltungsspitze, mit einer Schülergruppe vom Robert-Schuman-Gymnasium, der ersten saarländischen Partnerschule der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, dem französischen Honorarkonsul a.D., Michel Bouchon und Pfarrer Jörg Beckers von der evangelischen Kirchengemeinde Saarlouis.

„Ich freue mich, dass wir diese Tradition gemeinsam in Saarlouis feiern“, betonte Oberbürgermeister Marc Speicher. „Saarlouis ist eine Stadt mit einer reichen jüdischen Geschichte und mir liegt es am Herzen, dieses reiche Erbe gemeinsam zu pflegen.“ Einen besonderen Segen auf hebräisch sprach Benjamin Chait, Kantor der Synagogengemeinde. „Heute geben wir mit großer Hoffnung etwas in die Natur zurück“, sagte Chait. „Der Baum ist hier für alle Menschen.“

Für die feierliche Pflanzung neben der ehemaligen Synagoge wurde eine Stechpalme ausgewählt. Sie ist optimal für den Standort geeignet: Der immergrüne Stadtbaum wächst kegel- bis kugelförmig, trägt rote Beeren und ist auf eine lange Zukunft ausgerichtet – er verträgt sowohl Hitze als auch längere Trockenzeiten.

Im Anschluss an die gemeinsame Pflanzaktion waren die Teilnehmer in den Synagogengedenkraum eingeladen, wo Jörg Beckers über die Geschichte und Bedeutung des Raumes berichtete.

Fotos: Sascha Schmidt