Stolpersteinverlegung in Saarlouis
Am 11. Mai werden in Saarlouis bereits zum dritten Mal Stolpersteine verlegt.
Niemals vergessen! Das steht hinter dem Projekt „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Was 1996 in Köln begann, ist mittlerweile ein europaweites Projekt zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. In Saarlouis wurden bereits 2011 und 2015 insgesamt 34 Stolpersteine in Erinnerung an das Schicksal von Saarlouiser Bürgerinnen und Bürger verlegt. Am 11. Mai kommen nun weitere sieben Steine dazu.
Der Arbeitskreis „Stolpersteine für Saarlouis“ hat dazu in den vergangenen Wochen als Findungskommission gewirkt und in gründlicher Recherchearbeit die Biografien der Opfer erarbeitet, für die am 11. Mai Stolpersteine verlegt werden. Alle sieben Opfer haben zuletzt in Fraulautern gelebt.
So werden ab 9 Uhr drei Steine auf dem kleinen Parkplatz Rodener Straße/Ecke Lebacher Straße verlegt, an dessen Stelle das heute abgerissene Haus der jüdischen Familie Wolff-Schwarz stand. Bertha Wolff geb. Schwarz, Josef Wolff und Arthur Wolff mussten das Land verlassen und emigrierten nach Manchester. Annemarie Speth, aufgrund einer Zangengeburt leicht behindert, wurde noch als Kind von ihrer Familie in der Hülzweiler Straße 5 getrennt und schließlich ermordet. Zum Abschluss werden drei Steine vor der Ulmenstraße 10 verlegt: Max Schloss und Clothilde Schloss geb. Mann betrieben ein großes Geschäft am Großen Markt in Saarlouis, ehe sie zusammen mit ihrem Sohn, dem Musiker und Komponisten Julius Schloss, aus ihrem Haus fliehen mussten bzw. deportiert wurden.
Die Verlegung wird der Initiator des Projekts „Stolpersteine“, der Kölner Künstler Gunter Demnig, selbst vornehmen. Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther-King-Schule werden das Rahmenprogramm bei den Verlegungen gestalten.
Darüber hinaus finden zwei Vorträge statt, zu denen das Kulturamt herzlich einlädt: Am Vorabend der Verlegung, Mittwoch 10. Mai um 19 Uhr spricht Gunter Demnig im Studio des Theaters am Ring zum Thema „Stolpersteine – Spuren und Wege“. Am Dienstag 16. Mai ebenfalls um 19 Uhr im Studio des Theaters am Ring spricht Hans-Peter Klauck über „Nazi-Terror im SaarLorLux-Raum“.
Zur Stolpersteinverlegung selbst wie zu den Vorträgen sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.