In strömendem Regen fand am Samstagabend, 18.11., am Ehrenmal vor dem Landratsamt die diesjährige Gedenkfeier zum Volkstrauertag statt. Trotz des schlechten Wetters gedachten zahlreiche Menschen gemeinsam den Gefallenen der beiden Weltkriege sowie aller Opfer von Krieg, Terror und Gewaltherrschaft.
In seiner Rede erinnerte Oberbürgermeister Peter Demmer auch an die Geschichte des nationalen Gedenktages. "Im nächsten Jahr sind es genau 100 Jahre, seit der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum ersten Mal den Volkstrauertag ausgerichtet hat. In Saarlouis hat es Tradition, dass wir diesen Tag gemeinsam mit der Stadt, dem VdK, den Blaulichtverbänden und als Garnisonsstadt selbstverständlich auch mit der Bundeswehr begehen".
"Wenn wir unseren Blick auf das richten, was momentan in der Welt geschieht, fühlt man sich plötzlich trotzdem machtlos. Allem Gedenken, aller hohen Diplomatie zum Trotz toben in diesem Augenblick, während wir hier stehen, furchtbare Kriege. Wir wissen: Während wir um die Opfer von gestern trauern, fordern diese Kriege fortwährend neue Opfer. Heute, Morgen. Genau in dieser Sekunde", sagte Demmer und fuhr fort:
"In Deutschland hatten wir das unbeschreibliche Glück, dass wir in unserem Land seit fast 80 Jahren keinen Krieg mehr erleben mussten. Doch es ist auch Teil unserer Lebenswirklichkeit, dass es Menschen in unserer Mitte gibt, die dennoch oft traumatisierende Erfahrungen mit Krieg und Gewalt gemacht haben. Noch immer gibt es Zeitzeugen des Weltkrieges und die sogenannten Zeitzeugen zweiter Generation, deren Familiengeschichte in besonderer Weise durch die Grauen des Krieges geprägt ist. Als Garnisonsstadt ist uns sehr bewusst, dass auch die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in ihren Auslandseinsätzen mit gewaltsamen Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen konfrontiert werden und dass sie dabei Erfahrungen machen, die bleiben. Und nicht zuletzt sind da auch die Menschen, die durch Kriege zur Flucht gezwungen wurden und die nach Europa, nach Saarlouis gekommen sind, um hier ein Leben in Frieden zu führen".
Im Anschluss legten Stadt und VdK gemeinsam Kränze nieder. Die Kreisstadt Saarlouis bedankt sich bei der Luftlandebrigade 1, der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis, dem DRK Ortsverein Saarlouis, dem Rathauschor Saarlouis und der Spielgemeinschaft „Lyra“ Lisdorf-Picard für die stimmungsvolle Umrahmung der Veranstaltung.