Nur eine Fève entfernt liegt das Glück der Königinnen und Könige versteckt: Je eine dieser kleinen Porzellanfiguren befindet sich in den traditionellen Marzipankuchen, die in Frankreich zur Galette des Rois gereicht werden. Wer sie in seinem Stück entdeckt, der wird für den Tag zum König gekrönt. Ein Brauch, den der ehemalige Honorarkonsul Michel Bouchon in Saarlouis einführte und den seine Tochter und Nachfolgerin Myriam Bouchon bis heute weiterführt.
Mit ihrem Empfang zur Galette bedanken sie sich bei Partnern und Akteuren des öffentlichen Lebens für die gute Zusammenarbeit und für die Verdienste zur Pflege und Förderung der Deutsch-Französischen Freundschaft. Dabei bietet der Empfang auch stets eine Gelegenheit zum Rückblick auf die Aktivitäten im zurückliegenden Jahr.
„2023 war ein besonders reiches Jahr für die deutsch-französischen Beziehungen mit allen Gedenkfeiern rund um den 60. Jahrestag des Elysée-Vertrages“, erinnerte Michel Bouchon, der seine Tochter Myriam beim Empfang vertrat. Zudem, erzählte er, bot sich dem Deutsch-Französischen Jugendwerk eine ganz große Bühne: So konnte dessen Generalsekretär die Arbeit der Organisation im Rahmen eines Vortrages über Jugend, Frieden und Sicherheit in der Generalversammlung der Vereinten Nationen vorstellen.
Mit Sorge blickte Bouchon indes auf die Entscheidung, die Zahl der Goethe-Institute in Frankreich zu reduzieren. Zugleich hob er die Bedeutung der Sprachkompetenz für die Menschen Nachbarstaaten hervor, denn: „Sprache ist ein wichtiges Instrument für die Stärkung des gegenseitigen Verständnisses!“ Ein Thema, mit dem sich auch die Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung beschäftigte.
OB Peter Demmer bedankte sich für die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Agence Consulaire und betonte ihre Bedeutung für das deutsch-französische Miteinander in Saarlouis. Besonders lobte er das Projekt der Jungen Botschafter, die etwa mit kreativen Unterrichtseinheiten bereits bei den Jüngsten Begeisterung fürs Nachbarland entfachen.
Neben Vertretern aus Politik und Verwaltung, von Bundeswehr und Polizei, von Schulen und aus dem gesellschaftlichen Leben waren auch der französische Generalkonsul Sébastien Girard und Innenminister Reinhold Jost unter den Gästen des Empfangs.
Auch Minister Jost bedankte sich für die wichtige Arbeit des Konsulats und deren Wert für die deutsch-französischen Beziehungen vor Ort. Mit zwinkerndem Auge griffen alle Beteiligten dabei eine Vorjahresrede von Reinhold Jost wieder auf, in der er erklärte, dass Saarlouis ein Standort für die diesjährigen Olympischen Sommerspiele in Frankreich sein werde. Der Haken: Es war seine Dankesrede für den Saarlouiser Humorpreis zu Ehren des Erzlügners Michel Tonton. Der „Olympiastandort Saarlouis“ – in bester Tradition des Tontonpreises: nicht mehr, als eine Lüge. Für die Galette jedoch eine charmante Facette des grenzüberschreitenden Miteinanders: Geteilter Humor in freundschaftlicher Verbundenheit.