Eine Nachlese zur Lesung „Lisa Stromszky“
Anlässlich des zweiten Museumssonntages zur Ausstellung „WeltSichten“ fand Anfang November eine sehr gut besuchte Lesung aus Werken von Lisa Stromszky statt.
Lisa Stromszky (1921 Deutsch-Jahndorf -1999 Saarlouis) wurde im österreichischen Burgenland geboren und wuchs in dieser Grenzregion in einem mehrsprachigen Elternhaus auf. Nach dem 2. Weltkrieg kam sie durch Heirat ins Saarland, wo sie der Gedanke der deutsch-französischen Aussöhnung und Annäherung faszinierte. Im Zentrum ihres Lebens und Werkes steht die Philosophie eines christlichen Humanismus und der Gedanke der Völkerverständigung. Durch das Leben an der Saar und Reisen nach Frankreich beschäftigte sie sich intensiv mit der Geschichte und der Kulturgeschichte Lothringens.
Unter dem Titel „Aufbruch – Wanderschaft – Ankunft“ trugen Georg Stockhausen (Saarlouis) und Gisela Bell (Überherrn) Texte aus verschiedenen Werken von Lisa Stromszky vor, die sich u.a. mit Flucht, Emigration und Europa auseinandersetzten. Die Texte, die bereits vor über 25 Jahren geschrieben worden waren, sind auch gerade heute wieder sehr aktuell und regten die Zuhörer*innen zum Nachdenken an.
Lisa Stromszky gehört auch zur Generation der fünf Künstler der Ausstellung „WeltSichten“ (Alfons und Victor Fontaine, Karl Michaely, Paul Rihm und Max Ziegert). Sie war mit einigen der Künstler bekannt, u.a. hat Karl Michaely das Cover ihrer Veröffentlichung „Die Freiheit des Schriftstellers“ gestaltet.
Neben Texten aus „Die Freiheit des Schriftstellers“ wurde auch die Geschichte von „Lacroix“ aus der Perspektive von Lisa Stromszky vorgetragen, der nach Sicht der Schriftstellerin anstelle zu seinen Kameraden nach Metz zu ziehen ein schönes und geruhsames Leben in Saarlouis verbracht hatte.
Irene Siegwart-Bierbrauer (Großrosseln) richtete als frühere Vorsitzende des FDA Saar (Freien Deutscher Autorenverband) ihre Grußworte an die zahlreichen Zuhörer*innen und berichtete von Ihren persönlichen Begegnungen mit Lisa Stromszky.
Die Leiterin der Ludwig Galerie Saarlouis, Claudia Wiotte-Franz, bedankte sich auch bei der Stadtbibliothek Saarlouis, dem Frauenhistorischen Arbeitskreis des Lokalen Bündnis für Familie Saarlouis sowie bei la Tienda, die die Bewirtung während der Pause übernommen hatte, für die Kooperation. Es ist geplant, dass zukünftig weitere Lesungen zum Werk von Lisa Stromszky durchgeführt werden, damit das literarische Werk der überzeugten Europäerin einem breiten Publikum vorgestellt wird.