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Die Kinder von Auschwitz: Eine Ausstellung von Alwin Meyer

Es ist der dunkelste Fleck einer tiefdunklen Geschichte. 232.000 Säuglinge, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren wurden mit ihren Familien allein in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt oder kamen dort unter unvorstellbaren Bedingungen zur Welt. 216.300 von ihnen waren Juden, 11.000 Sinti und Roma, 3.120 waren nichtjüdische Polen, 1.140 Belarussen, Russen, Ukrainer sowie Kinder und Jugendliche anderer Nationen.

Nur 750 von ihnen konnten am 27. Januar 1945 in Auschwitz befreit werden. 521 waren 14 Jahre und jünger, darunter befanden sich auch 60 Neugeborene. Trotz intensiver ärztlicher Betreuung starben mehrere noch kurze Zeit später an den Folgen von Auschwitz.

Unter dem Titel „Die Kinder von Auschwitz“ wird auf 38 Tafeln von dem Leben und Sterben der Kinder und ihren Müttern mit eindrucksvollen Dokumenten, Fotos und Texten erzählt.
Zeit ihres Lebens tragen die überlebenden Kinder Spuren des Erlittenen auf dem Körper und in ihren Seelen. Am Unterarm, Schenkel oder Po eintätowiert wächst die Häftlingsnummer mit. Auschwitz ist immer da. Am Tag und in der Nacht: die Trennung von den Eltern und Geschwistern, die an ihnen vollzogenen Versuche, der ständige Hunger, der allgegenwärtige Tod, die Sehnsucht nach der Familie, einem warmen Federbett, nach Geborgenheit.

Die Kinder von Auschwitz haben sich ihren Weg ins Leben mit einem unvergleichbaren Willen erkämpfen müssen. Sie suchten und fanden ein neues Leben, gingen zur Schule, studierten, heirateten, bekamen Kinder, gingen ihren Berufen nach, schufen ein neues Zuhause. Aber Auschwitz hat sie nie wirklich losgelassen. Und mit dem Älterwerden kamen und kommen die Erinnerungen an Auschwitz mit noch größerer Wucht zurück. Die Mutter, die ermordet wurde, der Vater, die Schwester… Alles lebt ein Leben lang und darüber hinaus in und mit ihnen und den nachkommenden Generationen.

Sie erlebten auch Jahrzehnte später immer wieder: Auschwitz konnte sie jederzeit einholen. Einer sagt stellvertretend für alle anderen: „Egal, wie weit du wegläufst. Auschwitz lässt Dich und Deine Familie nie mehr los.

Autor der Ausstellung ist der Journalist und Kurator Alwin Meyer. Seit mehr als 45 Jahren sucht er weltweit nach den wenigen überlebenden Kindern von Auschwitz. Einfühlsam hat er mit ihnen gesprochen und ihr Vertrauen gewonnen. Viele erzählten ihm zum ersten Mal vom Lagerleben, von einer Kindheit, in der Tod immer präsent und nie natürlich war.

Die Kreisstadt Saarlouis präsentiert diese Ausstellung in der Zeit vom 19. Januar bis zum 19. Februar 2023 in den Räumen des Städtischen Museums Saarlouis. Besuche von Schulklassen oder Gruppen können auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten des Museums vereinbart werden. (Kontakt: Tel.: 06831/6989822 oder E-Mail: museum@saarlouis.de)

Öffnungszeiten:

Di-Fr: 10-13 Uhr & 14-17 Uhr

Sa, So: 14-17 Uhr

OB Demmer bei seiner Begrüßung der Gäste. (Foto: Sophia Tull)

OB Demmer bei seiner Begrüßung der Gäste. (Foto: Sophia Tull)

Ricarda Kunger von der Synagogengemeinde Saar. (Foto: Sophia Tull)

Ricarda Kunger von der Synagogengemeinde Saar. (Foto: Sophia Tull)

Benedikt Loew bei seiner Einführung in die Ausstellung. (Foto: Sophia Tull)

Benedikt Loew bei seiner Einführung in die Ausstellung. (Foto: Sophia Tull)