Am Sonntag, 09. März um 18 Uhr präsentiert das Saarlouiser Kulturamt im Rahmen des Theater-Abonnements das Schauspiel „Biedermann und die Brandstifter“ im Theater am Ring.
Max Frisch zählt nicht ohne Grund zu den herausragenden Schriftstellern im deutschsprachigen Raum. Er versteht es mit seinen Werken wachzurütteln, die Gesellschaft zu hinterfragen und die Macht der Vorurteile aufzuzeigen.
Biedermann und die Brandstifter erzählt die Geschichte vom Unternehmer Gottlieb Biedermann, der obwohl in der ganzen Stadt eindringlich vor zerstörerischen Bränden gewarnt wird, zwei mutmaßlichen Brandstiftern Unterkunft in seinem Haus gewährt.
So nisten sich der ehemalige Ringer Josef Schmitz und der ehemalige Kellner Wilhelm Eisenring auf dem Dachboden des Ehepaars Biedermann
ein. Dort lagern sie nach und nach immer mehr Benzin. Doch statt sich gegen die
offensichtliche Gefahr zu wehren, hofft Biedermann, dass er die Verbrecher durch
freundliches Entgegenkommen dazu bringen kann, seine Familie und seinen Besitz zu verschonen.
Der legendäre Berliner Kritiker Friedrich Luft bezeichnete das Stück als „Weltanschauungsgroteske mit Ulk, Ironie und tieferer Bedeutung“. Seit der Uraufführung 1958 ist es aus den Spielplänen der deutschsprachigen Theater nicht wegzudenken – und hat gerade erneut an Aktualität gewonnen. Denn das parabelhafte »Lehrstück ohne Lehre« zeigt, welche Folgen Vertrauensseligkeit, feige Kompromissbereitschaft und falsche Rücksichtnahme für unsere Gesellschaft haben können.
Max Frisch verfasste das Theaterstück 1957, aber er hatte sich schon längere Zeit mit dem Stoff beschäftigt. Bereits 1948 notierte er in seinem Tagebuch eine kurze Erzählung, die alle wesentlichen Motive enthielt. Daraus entstand 1952 ein Hörspiel und schließlich die Bühnenversion, die Frisch später noch um ein »Nachspiel« ergänzte, das er jedoch wieder zurückzog. Mit seinem »Lehrstück ohne Lehre« stellte Frisch sich bewusst in die Tradition Bertold Brechts und konterkarierte sie gleichzeitig, indem er die Unbelehrbarkeit seines Protagonisten (und vielleicht auch des Publikums) vorwegnahm.
Tickets für diese humorvolle Opern-Inszenierung erhalten Sie ab 22€ an allen bekannten Ticket-Regional VVK-Stellen, sowie online unter www.ticket-regional.de
Einlass ist um 17.00 Uhr, Beginn um 18.00 Uhr.